Luther 2017: Mobilitätskonzept vorgestellt

In Vorbereitung auf das Lutherjahr 2017 und den 117. Deutschen Wandertag wurde ein Mobilitätskonzept für Eisenach und die Wartburgregion erarbeitet. Oberbürgermeisterin Katja Wolf stellte die Ergebnisse des Konzeptes heute (4. August) öffentlich vor. "Wir wollen uns auf das Jahr 2017 bestmöglich vorbereiten und uns als gute Gastgeber präsentieren", sagte Katja Wolf. "Deshalb ist dieses Mobilitätskonzept eine wichtige Handlungsanleitung für uns. Es zeigt uns aber auch, dass noch viel Arbeit vor uns liegt."

Ziel des Mobilitätskonzeptes ist es, die Besucher der Wartburgregion auf touristisch interessante Ziele hinzuweisen und sie auf ansprechende und gut erkennbare Art dort hin zu führen. Deshalb wurde mit Blick auf die beiden Großereignisse im Jahr 2017 zuerst die verkehrlichen Voraussetzungen in Eisenach und in der Wartburgregion geprüft. Darauf aufbauend zeigt das vorgelegte Konzept eine ganze Reihe notwendiger Maßnahmen auf. Diese sollen in den nächsten rund eineinhalb Jahren weitestgehend umgesetzt werden, damit die Stadt und die Region 2017 zusätzlich zu den jährlichen Gästen auf weitere Besucher und Besuchergruppen vorbereitet sind.

Vor allem in der Stadt Eisenach ist damit zu rechnen, dass verschiedene überregionale Großveranstaltungen zeitlich zusammentreffen und deshalb die Verkehrssituation in der Stadt stellenweise sehr stark belastet sein wird.
So werden beispielsweise in der Jubiläumsfestwoche anlässlich des Lutherjahres (30. April bis 7. Mai 2017) bis zu 70.000 Besucher in der Wartburgregion erwartet. Mit weiteren bis zu 30.000 Gästen ist am 30. Juli zum Festumzug im Rahmen des Deutschen Wandertages in Eisenach zu rechnen. Außerdem werden zu bekannten Veranstaltungen wie dem Sommergewinn, die KinderKulturNacht und anderen ebenso höhere Besucherzahlen erwartet wie über das gesamte Jahr im Lutherhaus und im Bachhaus.

Das Konzept schlägt Lösungen vor, die konkret für die jeweiligen Zeiträume die Besucher verständlich, übersichtlich und direkt zu ihren Zielorten leitet - sei es zu Parkplätzen, Bahn- und Bushaltepunkten oder direkt zu den Veranstaltungsorten. Damit wird einerseits der Ablauf der Veranstaltungen und auf der anderen Seite der generelle Verkehr unterstützt.

Insbesondere wurden die Gegebenheiten zum Parken unter die Lupe genommen
 und dafür alle Großparkflächen in Eisenach analysiert und Potentiale geprüft.
Neben den normal vorhandenen Parkmöglichkeiten stehen in Eisenach insgesamt zwischen 830 und 1.100 zusätzliche Parkplätze zur Verfügung. Hierbei sollen der Festplatz Spicke als zentraler Großparkplatz sowie die Bundesstraße B19 (alte A4 - Stadtautobahn) zum Parken genutzt werden. Die B19 würde in dieser Zeit halbseitig gesperrt.

An den Wochenenden könnten zudem 2.450 Plätze in Einkaufsmärkten (sonntags) sowie weitere 1.650 Plätze bei Firmen (samstags und sonntags) einbezogen werden. Ebenso sollen für das Parken von Bussen Möglichkeiten in Gewerbegebieten geprüft werden. Dazu sind Gespräche mit den Unternehmen erforderlich.

Insgesamt soll gleichzeitig die gute Anbindung Eisenachs an das Bahnnetz sowie der Öffentliche Personennahverkehr (Busse) genutzt werden, um den Individualverkehr zu verringern. Hierzu wird empfohlen, die Fahrtakte der Linienbusse anzupassen. Auch Shuttleverkehre in Richtung Zentrum sind angedacht.

Des Weiteren schlägt das Konzept vor, die Parkplätze in der Karl-Marx-Straße und im Mariental zu befestigen und zu markieren, eine durchgängige Beschilderung von der Autobahn bis ins Stadtzentrum sowie bis zur Wartburg zu installieren und zugleich das Parkleitsystem zum optimieren. Darüber hinaus stehen auf der Liste unter anderem auch ein zentraler Servicepunkt für Radfahrer (mit E-Ladestation, Karte, Gepäckboxen), Ruhe- und Verweilzonen, bessere barrierefreie Zugänge sowie weitere Toilettenanlagen.

Als dringende Baumaßnahmen sind die verkehrstechnische Ertüchtigung der Rennbahn und der Ausbau der unteren Wydenbrugkstraße als Eingangstor vom Parkhaus zur Innenstadt im Konzept zu finden.

Konkret lassen sich aus dem Konzept vier Maßnahmepakete ableiten:
Die Optimierung der touristischen Beschilderung mit Wegweisungen, Parkleitsystem zur Wartburg sowie der Gestaltung der Stadteingänge (Kosten: ca. 132.500 Euro)
Temporäre Beschilderung - unter anderem mit Klappschildern sowie Einweisern (Kosten: ca. 40.000 Euro)
Parken - Befestigung und Markierung der Parkplätze Karl-Marx-Straße und im Mariental (Kosten: ca. 452.500 Euro)
Verbesserung touristische Infrastruktur - u. a. mit öffentlichen Toiletten am Frauenplan und im Mariental, zusätzlichen Wohnmobilplätzen, Kostenloses W-LAN für Gäste (Kosten: ca. 663.000 Euro).

Nach derzeitigem Stand werden die Gesamtkosten für diese Maßnahmen aus dem Mobilitätskonzept mit rund 1,2 Millionen Euro veranschlagt. Mit den Fachministerien wurden bereits die Gespräche zur Bereitstellung der finanziellen Mittel aufgenommen. Gleichzeitig werden die unterschiedlichen Fördermöglichkeiten geprüft.