Selbstloser Einsatz für kulturelle und historische Werte: Ehrenmedaille für Eisenacher Mäzen Fritz Walther

"Sie haben sich um unsere Stadt verdient gemacht", sagte Oberbürgermeisterin Katja Wolf. Mit diesen Worten beschrieb sie auf der heutigen Festveranstaltung den Eisenacher Kulturförderer Fritz Walther. Walther erhielt für seine besonderen Verdienste und seinen persönlichen Einsatz um das Wohl der Stadt die Ehrenmedaille der Wartburgstadt. "Wir würdigen heute nicht vorrangig den materiellen, sondern den ideellen Gedanken", so Katja Wolf. Denn das Engagement von Fritz Walther geht weit über die bloße Spendenbereitschaft hinaus. "Es ist eine Philosophie im Sinne klassischen Mäzenatentums", betonte die Oberbürgermeisterin. Im Vordergrund steht sein Wille, die Stadt attraktiver zu machen.

 

Beispiele dafür gibt es reichlich und oft ist nicht einmal den Eisenachern selbst bekannt, dass der 87-Jährige Vieles erst ermöglicht hat. "Fritz Walther agierte immer bescheiden im Hintergrund", so Katja Wolf. Dank seiner Spendenbereitschaft erfahren Einheimische und auswärtige Gäste zum Beispiel seit 2006 anhand von Infoschildern auf welche Persönlichkeiten oder historische Gebäude die Straßennamen der Wartburgstadt zurückgehen. Mehr als 128 solcher Tafeln, die an den Straßennamenschildern angebracht worden sind, spendete Fritz Walther. Ihm verdankt die Stadt auch die Infotafeln an mehreren historischen Gebäuden sowie an einem sanierten Abschnitt der Stadtmauer. Für das Wiederherstellen des Grabsteins der Dorothea Grimm (Ehefrau des weltbekannten Märchensammlers und deutschen Sprachforscher Wilhelm Grimm) auf dem alten Eisenacher Friedhof spendete der Eisenacher genauso wie für die neue Georg Philipp Telemann-Stele. "Indem man auf kulturelle und historische Werte verweist, sie wieder in den Fokus rückt, erhöht man die Identifikation der Einheimischen mit der Stadt und macht sie zugleich für den Stadtgast anziehender. Das war und ist mein Ziel", sagte Fritz Walther.

 

Auch aus diesem Grund engagiert sich der Eisenacher für die im Thüringer Museum/Stadtschloss geplante stadtgeschichtliche Ausstellung. Ohne das Engagement von Fritz Walther hätte auch das Nikolaitor nicht saniert werden können. Er übernahm den kompletten Eigenanteil der Stadt, damit diese überhaupt Fördermittel für die Sanierungsarbeiten beantragen konnte.

"Die Förderung, Unterstützung und das Engagement ist für die Stadt ein Geschenk - wertvoll, unermesslich und es kommt von Herzen", sagte Katja Wolf. "Das möchten wir heute zurückgeben mit dieser Ehrenmedaille."

 

Kurzbiografie Fritz Walther:
Fritz Walther wurde am 1. März 1928 geboren, ist in Eisenach aufgewachsen und zur Schule gegangen. Er arbeitete weltweit als Ingenieur im Kraftwerksbau. Seit 1990 lebt er wieder in Eisenach und unterstützt mit seinen Spenden die städtische Kulturlandschaft.

 

Ehrenmedaille:
Für eine Ehrenmedaille vorgeschlagene Bürger sollen sich besonders um die Stadt Eisenach und das Wohl ihrer Bürger verdient gemacht haben. Die Medaille kann an Persönlichkeiten verliehen werden, die sich durch ihre Leistungen auf den Gebieten der Kunst und Kultur, der Wissenschaft, der Wirtschaft, des Sozialwesens, des Umweltschutzes oder des öffentlichen Lebens um das Wohl der Stadt und ihrer Bürger Verdienste erworben haben. Die geehrte Person (im Stadtrat beschlossen) erhält eine Ehrenmedaille und eine Urkunde.

 

Die Ehrenmedaille ist aus Silber und hat einen Durchmesser von 50 Millimetern. Auf der Vorderseite ist das Rathaus abgebildet mit der Umschrift "Ehrenmedaille der Wartburgstadt Eisenach", die Rückseite enthält das Stadtwappen mit der Aufschrift "Stadt Eisenach".


Die Urkunde hat folgenden Wortlaut: "Für besondere Verdienste und persönlichen Einsatz um das Wohl der Stadt Eisenach wird Herrn/Frau ... die Ehrenmedaille der Wartburgstadt Eisenach verliehen; Eisenach am ..., Die Oberbürgermeisterin".

Die Ehrenmedaille ist - nach der Ehrenbürgerwürde - die zweithöchste Auszeichnung, die die Stadt vergibt. Bisher erhielten folgende Personen die Ehrenmedaille: Frank Faber (Musiker), Dr. Friedrich Henning (Eisenacher Heimatkreis), Christiane Tomaske (Sommergewinns-Original), Peter Apel (langjähriger Zunftmeister Sommergewinnszunft), Gerhard Sippel (ehemaliger Schulleiter Elisabeth-Gymnasium), Peter Bock (ehemaliger Vorstandsvorsitzender Wartburg-Sparkasse), Jürgen Stumpe sowie Ursula Scherrmesser-Stumpe, Karola und Werner Sputh (sehr engagierte Pflegeeltern für viele Kinder) sowie am heutigen Tag Fritz Walther.