Netzwerkinitiative "Innenstadt erfolgreich machen"

Eine erste Zwischenbilanz zog nach einem dreiviertel Jahr intensiver Arbeit und Gespräche die Netzwerkinitiative "Städte erfolgreich machen".
Die von der IHK ins Leben gerufene Initiative möchte gemeinsam mit zahlreichen lokalen Akteuren in vier Städten in Thüringen die sich ändernden Bedingungen der Innenstädte analysieren und gegebenenfalls gegensteuern. Neben Apolda, Sondershausen und Sömmerda ist auch Eisenach in diesem Projekt. Als Fachmann hat sich die IHK Dr. Hardo Kendschek, Geschäftsführer der komet-empirica GmbH Leipzig, ins Boot geholt.

Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung gewinnen die Mittelzentren zum einem immer mehr an Bedeutung, geraten zum anderen jedoch zunehmend unter Druck. Verändertes Einkaufsverhalten und fehlende Nachfolge sind nur zwei der brennenden Probleme eines sehr komplexen Themas.
Gemeinsam mit dem Gewerbeverein und Vertretern der Stadt hat das Stadtentwicklungsbüro aus Leipzig Themen herausgearbeitet, die für die Stadt Eisenach relevant sind. Neben den klassischen Fragen wie fehlende einheitliche Öffnungszeiten und Leerstand im Stadtzentrum sind weitere Themen für die Innenstadtentwicklung gewichtig: Sehr unterschiedliche Käufergruppen, die Digitalisierung im Handel und die Erreichbarkeit der Innenstädte.
"Unsere 1a-Lage funktioniert, im B-Bereich sieht es ganz anders aus", meint die Oberbürgermeisterin Katja Wolf mit Blick auf die durchaus sehr belebte Karlstraße. Gerne sähe sie mehr Leben in den so genannten B-Lagen. Die Initiative müsse analysieren, wo die Entwicklungspotentiale einerseits und Stolpersteine andererseits liegen.
In zahlreichen Runden hat in den vergangenen Monaten das Gremium der Eisenacher Netzwerkinitiative neue Ideen aufgegriffen und Vorschläge erarbeitet. In dem erstellten Themenkatalog haben sich vier Schwerpunkte herauskristallisiert, an denen Gewerbeverein, Stadt und andere Partner weiter dran bleiben wollen: Ein gemeinsamer digitaler Auftritt der Innenstadt, ein Citymanagement, der tourismusorientierte Einzelhandel sowie ein Geschäftsstraßenmanagement. Einen Citymanager könnte sich Jo West, Vorsitzender des Eisenacher Gewerbevereins vorstellen: "Bei den komplexen Themen muss in der Praxis einer den Hut aufhaben."
Eine zukunftsweisende Idee ist auch eine Kooperation mit der Berufsakademie Eisenach (BA), um dort speziell Citymanager auszubilden. Vom Ausbildungsprofil her gibt es an der BA bereits den Dienstleistungsmanager, mit einigen ergänzenden Inhalten könnte dies zum Citymanager erweitert werden. Gespräche diesbezüglich sind mit der Berufsakademie für den Januar geplant.