NEUGESTALTUNG DES PARKS & GEDENKSTEINE

Unter Georg von Riedesel und Eduard Petzold (1838 bis 1843)

Ab 1777 befand sich der Neuenhofer Besitz in den Händender Familie von Riedesel. Der letzte Besitzer aus der Familie von Riedesel, Freiherr Georg Riedesel zu Eisenbach, zog 1808 auf seinen Landsitz in Neuenhof. Durch einen Besuch Riedesels in Muskau im Jahr 1837 kam der Kontakt mit Eduard Petzold zustande. Im folgenden Winter wurde ein Vertrag mit dem Freiherrn geschlossen, durch den Petzold, zunächst bis 1840, in Neuenhof  verpflichtet wird.

 

„Das Areal der Anlage hält ungefähr 10 Morgen und zieht sich an den Ufern der Werra entlang. In seiner größten Breite ist es nicht über 100 Schritt, übrigens ist es hügelig, oft steil, aber sehr romantisch. Das  gegenüberliegende Ufer ist flach und man hat einen herrlichen Blick ins Hessenland (die hessische Grenze ist kaum einen Büchsenschuß von uns entfernt), gruppiert durch Waldberge, Dörfer und Bäume. Das Schloß, die sogenannte Kemnate […] ist ein altes Gebäude, ungefähr wie ein englisches Cottage dekoriert, daß heißt mit Rankgewächsen aller Art behangen, und so schlecht es jetzt aussieht, so schön wird es sich während des  Sommers machen. Es liegt hart am Ufer der Werra, auf einem 30 Fuß hohen Berge […] und dicht davor die alte Kirche nebst Kirchhof.“ Allerdings bemerkt Petzold: „was nun das Geschäft selbst betrifft, so ist, […] alles  sehr im Argen“ (Petzold am 12. April 1838). In den folgenden Jahren wurden nun unter Petzolds Leitung die gesamten Neuenhofer Anlagen von Grund auf umgestaltet. Dies scheint ihm mehr als gelungen zu sein. 1840 notiert die Großherzogin Maria Pawlowna in ihrem Tagebuch: „Ich möchte auch den Garten Neuenhof des Herrn von Riedesel erwähnen, den ein Gärtner aus der Schule des Fürsten Pückler zu Muskau in den  vergangenen drei Jahren von Grund auf verschönert und verändert hat, so daß sich sehr viele nicht mit ihm vergleichen lassen können”.

 

Einbezogen in die Gestaltung des Parks wurden auch mehrere Gedenk- bzw. Erinnerungssteine.

Gedenkstein an die Eltern von Freiherr Georg Riedesel

Inschrift auf der nach Osten ausgerichteten Ansichtsfläche:
Den besten Eltern


Inschrift auf der nach Westen ausgerichteten Ansichtsseite:
Friedrich Adolph Riedesel
Frey Herr zu Eisenbach
Friederieke Riedesel
Frey Frau zu Eisenbach
gebohrene Freyin von Meislow


Der Stein wurde wahrscheinlich um 1840 aufgestellt und mit den Inschriften

und Verzierungen versehen.


Säulengrabmal an der Kirche

Verschiedene Grabsteine an der Kirche sind Zeugnisse des am Ende des
19. Jahrhunderts aufgegebenen Friedhofes. Die aus Sandstein gefertigten
Grabsteine sind durch die Auswirkungen des Sauren Regens teilweise stark
beschädigt. Besonders bemerkenswert ist das, einer abgebrochenen Säule
nachempfundene, Grabmal an der Südwestecke der Kirche.

Entstanden in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts

 

 

               Ach zu früh verblühte mit dem
               jungen Leben dieser Geliebten, die
               schönste Hoffnung, daß Glück und die
               Freude tiefgebeugter Eltern, welche nun
               weinen ein dem stillen Hügel, der
               ihr Liebstes ihr Alles denkend (?) sich
               euch hinüber in die Wohnung
               en des Friedens, in die Um ....
               mung der Heiszgeliebten,
               wo keine Trennung mehr
               ist


               Inschrift - Rückseite:

 

               Marie Sophie ...
               gebohr ... Mä rz ( ? ) 1801 und
               gesto ... Januar 18 ...
               Henriette Sophie Regine Johanna
               gebohren den 25. Januar .
               gestorben den 5. Ma ( ? ) ...
               beide Kinder des F ...


Grabstein für Kammerdiener Christian Hesse

Christian Hesse war Riedesels Kammerdiener. Er stellte 1846 sein gesamtes
Vermögen für die Schuljugend zur Verfügung. Mit den jährlichen Zinsen
werden Unterstützungshilfen für die Schulkinder ermöglicht.


Der Stein wurde wahrscheinlich um 1840 aufgestellt und mit den Inschriften

und Verzierungen versehen.

 

Was war das für ein Leben hier an diesem Ort, nachdem ich Hermann das Ja-Wort gegeben hatte und wir in den Bund der Ehe getreten sind, an diesem wunderschönen Junitag im Jahre 1830. Eine rege Bautätigkeit  begann, die „Hochstraße“ Hörschel-Sallmannshausen-Gerstungen mit dem komplizierten Ausbau des steilen Hangs, die Überwindung der Sumpfstrecken am Miethölzchen…. Vielen Menschen aus den umliegenden  Dörfern gab dieser Bau Arbeit und Brot. Die Brücke über die Werra bei Wartha wurde gebaut, Neuenhof bekam eine Brauerei und mein Vater, Georg von Riedesel, der sich für Gartenkunst interessierte, konnte Eduard  Petzold für die Umgestaltung dieses Parks gewinnen…

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