Im Eisenacher Rathaus ist eine Förderzusage des Bundes für den Ausbau der ersten Route des Eisenacher Radsterns „EA-RADstern“ eingetroffen. Vom Zentrale Omnibusbahnhof (kurz ZOB) wird eine durchgehende Radwegeverbindung bis zum Eisenacher Ortsteil Hötzelsroda geschaffen.
Die Gesamtkosten betragen rund 3,4 Millionen Euro. Der Neubau einer Radbrücke über den Mühlgraben zwischen Stolzestraße und Fischweide ist ebenso notwendig wie grundhafte Fahrbahnsanierungen in der Karolinenstraße. 80 Prozent der Gesamtsumme werden vom Bund gefördert. Den verbleibenden Eigenanteil trägt die Stadt Eisenach. Einen kleineren Teil davon übernimmt der Wartburgkreis, da ein Abschnitt des Radwegs entlang einer Kreisstraße verläuft. Außerdem erhält die Stadt für die Planung eine 60-prozentige Förderung durch das Land Thüringen.
Start ist am Busbahnhof
Die sogenannte Nordost-Route des „EA-RADsterns“ verläuft vom ZOB aus über die Stolzestraße – Karolinenstraße – vorbei an der Kleingartenanlage „Ziegelfeld“ – Alte Pflaumenallee – entlang der Landstraße 1021 mit Querungshilfe nahe des Kreisels bei Hötzelsroda – Trampelpfad entlang des Parkplatzes am Einkaufszentrums PEP bis zum Ortseingang von Hötzelsroda.
Auch der begleitende Radweg vom Kreisel bei Hötzelsroda bis Stockhausen/Gewerbegebiet Großenlupnitz wird saniert. Dort ist der Asphalt durch Wurzeln sehr stark aufgebrochen.
Großteil der Strecke wird zur Fahrradstraße
Ein Großteil der Gesamtstrecke von der Kernstadt Eisenach nach Hötzelsroda wird als Fahrradstraße auf der Fahrbahn realisiert. Bei Fahrradstraßen hat der Radverkehr Vorrang. Es gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h. Kfz-Verkehr ist erlaubt, sofern er nicht ausdrücklich ausgeschlossen wird. Autofahrer dürfen Fahrradfahrer nicht behindern oder gefährden, dürfen aber überholen, wenn ausreichend Abstand besteht.
In Eisenach gibt es Erfahrungen mit Fahrradstraßen zwischen Siebenborn und Stedtfeld und im Palmental. Wichtig: Die Fahrradstraße bedeutet keinen Ausschluss des Autoverkehrs, sondern dient der Verkehrsberuhigung und besseren Sichtbarkeit des Radverkehrs. Die Straßen bleiben für Anwohnende, Lieferverkehre und sonstige berechtigte Fahrten nutzbar.
Baubeginn ist im nächsten Jahr
Das Projekt „EA-RADstern“ schafft attraktive Wege sowohl für die Freizeit als auch den Alltag. Schon jetzt fahren zahlreiche Beschäftigte der Robert Bosch Fahrzeugelektrik GmbH mit dem Fahrrad zur Arbeit, weil das Werk auf dem Wartenberg gut über die genannte Radroute erreichbar ist. Das Unternehmen, das ein großer Arbeitgeber in Eisenach ist, unterstützt das jetzige Vorhaben ideell. Wenn der Radweg qualitativ hochwertig ist, steigen möglicherweise noch mehr Beschäftigte für ihren Arbeitsweg vom Auto auf das Fahrrad um. Dank E-Bikes stellt auch der steile Anstieg von der Karolinenbrücke zur Kleingartenanlage „Ziegelfeld“ keine Hürde mehr dar.
Mit dem Baubeginn wird im Jahr 2026 gerechnet. Derzeit werden die Genehmigungs- und Ausführungsplanung sowie notwendige Verwaltungsvereinbarungen, zum Beispiel mit dem Wartburgkreis, vorbereitet. Außerdem finden Abstimmungen zur Flächensicherung mit privaten Eigentümern statt.
Eisenach baut Rondell zum Fahrradparkhaus aus
Die Umsetzung erfolgt abschnittsweise, weshalb sich der Abschluss des Vorhabens bis Anfang 2029 erstrecken wird. Parallel dazu wird das derzeit am ZOB leerstehende Gebäude „Rondell“ zum Fahrradparkhaus umgebaut. Beide Projekte zusammen stellen einen bedeutenden Schritt für den Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur in Eisenach dar.
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