Das Thüringer Museum Eisenach lädt am Sonntag, 16. November, 15 Uhr, zu einer Lesung mit dem Eisenacher Theologen Eberhard Grüneberg in die Predigerkirche ein. Grüneberg liest aus seinem Buch „Zu Fuß zu Franziskus: Von Eisenach nach Assisi auf der Via Romea“.
 
1.368 Kilometer sind es zu Fuß von Eisenach bis ins italienische Assisi, auf dem alten, heute weithin unbekannten Pilgerweg der Via Romea, die von Stade nach Rom führt. Nach dem Ende eines Berufslebens mit dem stets vollgestopften Terminkalender eines Diakoniechefs brach Eberhard Grüneberg auf. Kilometer für Kilometer lässt er den bisher oft rastlosen Lebensrhythmus auf dem Weg nach Assisi hinter sich. Ein Aufbruch in einen neuen Lebensabschnitt? Oder eher zu sich selbst? In seinem Pilgerreisebuch erzählt der Autor von seinen Erlebnissen unterwegs, von Begegnungen mit Menschen und Orten, von Enttäuschungen und Schmerzen – und am Ende auch vom Ankommen bei sich, im Glauben und Zuhause.
 
Eberhard Grüneberg, geboren 1955, war nach Abitur und Armeezeit zunächst Hilfspfleger in einer Einrichtung für körperlich und geistig behinderte Kinder und Jugendliche in Templin. Danach lernte er Schriftsetzer und arbeitete in Heiligenstadt und Weimar beim "Thüringer Tageblatt" und der Kirchenzeitung „Glaube und Heimat“. 1984 begann er in Jena ein Theologiestudium. Nach seiner Ordination war er Pfarrer in Rüdersdorf bei Gera. Ab dem Jahr 2000 leitete Eberhard Grüneberg das Diakonische Werk Thüringen. Mit der Gründung der Diakonie Mitteldeutschland 2004 wurde er deren Vorstandsvorsitzender. Im Juni 2017 ging Grüneberg in den Ruhestand. 2018 pilgerte er von Eisenach nach Assisi. Sein Pilgerbericht „Zu Fuß zu Franziskus“ wurde 2020 vom Wartburg Verlag herausgegeben. Ebenfalls im Wartburg Verlag erschienen 2025 seine "Poetischen Predigten - Zehn Predigten in Versen über biblische Gleichnisse und Texte".
 
Die Predigerkirche wurde um 1240 der heiligen Elisabeth und Johannes dem Täufer geweiht. Seit 1899 museal genutzt, beherbergt sie heute eine der bedeutendsten Sammlungen sakraler Kunst in Mitteldeutschland. Dazu erinnern zeitgenössische Installationen an das Wirken der heiligen Elisabeth. Elisabeth, ungarische Königstochter und spätere Landgräfin von Thüringen, fühlte sich zeitlebens den Franziskanern verbunden, beruhend auf tiefer spiritueller Übereinstimmung und einem Leben in Armut und Nächstenliebe. Sie wurde bereits 1235 heiliggesprochen und wird sowohl in der katholischen als auch in der evangelischen Konfession verehrt. 
 
Für die Lesung wird der reguläre Museumseintritt (4 Euro / ermäßigt 2 Euro) erhoben. Im Nachgang der Veranstaltung können die Ausstellungen der Predigerkirche besichtigt werden.  Aufgrund begrenzter Platzkapazitäten bittet das Thüringer Museum um Voranmeldungen unter der Telefonnummer 03691-784678, Mi-So 14-17 Uhr.