Die Stadt Eisenach beteiligt sich erneut an der bundesweiten Fahnenaktion zum internationalen Aktionstag „Nein zu Gewalt an Frauen!“. Deshalb wehen am Dienstag, 25. November, die Fahnen „Frei leben – ohne Gewalt“ vor dem Eisenacher Rathaus. Oberbürgermeister Christoph Ihling, Gleichstellungsbeauftragte Ulrike Quentel und das Frauenhaus in Eisenach setzen damit gemeinsam ein sichtbares Zeichen gegen tägliche Gewalt an Mädchen und Frauen.
An einem Stand vor der Stadtverwaltung, Markt 2, wird am 25. November von 13 bis 16 Uhr über Schutzmöglichkeiten, Hilfs- und Beratungsangebote bei häuslicher Gewalt und bei anderen Gewalttaten gegen Frauen und Mädchen informiert. „Gewalt gegen Frauen ist keine Privatsache. Wir wollen durch Information und Austausch Unterstützung anbieten und Wege aus gewalttätigen Situationen aufzeigen“, sagt die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Eisenach.
Frauenhaus bietet Schutz
Im Jahr 2024 fanden 22 Frauen mit 30 Kindern über mehrere Wochen und Monate Schutz im Eisenacher Frauenhaus. Bis zum 15. November dieses Jahres sind bisher 25 Frauen mit 30 Kindern aufgenommen worden.
Die Mitarbeiterinnen des Frauenhauses haben zusätzlich 160 von Gewalt betroffene Frauen telefonisch oder persönlich beraten. Insgesamt wurden 285 ambulante Beratungsgespräche mit Betroffenen, aber auch mit Menschen aus deren sozialen Umfeld, geführt.
Theatervorstellung am Abend
Auf Einladung der Gleichstellungsbeauftragten und des Vereines Frauen helfen Frauen gastiert am 25. November um 19.30 Uhr außerdem die Bühne für Menschrechte im Theater am Markt. In dem Stück „Keine mehr“ erzählen drei Frauen von patriarchalischer und sexualisierter Gewalt. Schauspielerinnen geben den Betroffenen ihre Stimme, bringen die Geschichten einer deutschen, einer migrantischen und einer geflüchteten Frau auf die Bühne. Die Vorstellung ist bereits ausverkauft.
Hintergrundinformation zum Internationalen Aktionstag und zur Fahnenaktion
Der Internationale Tag „Nein zu Gewalt an Frauen“ geht als Gedenktag zurück auf den Tod der drei Schwestern Mirabal, die am 25. November 1960 in der Dominikanischen Republik vom militärischen Geheimdienst gefoltert, vergewaltigt und ermordet wurden. Sie waren im Untergrund tätig und hatten sich an Aktivitäten gegen den Diktator Trujillo beteiligt. Lateinamerikanische und karibische Feministinnen gedachten 1981 dieser Frauen und riefen den 25. November zum internationalen Gedenktag für die Opfer von Gewalt an Frauen und Mädchen aus. Am 17. Dezember 1999 verabschiedete die UN-Generalversammlung eine Resolution, nach der der 25. November zum Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen bestimmt wurde.
Der Verein „TERRE DES FEMMES“ hat 2001 erstmals bundesweit eine Fahnenaktion gemeinsam mit kommunalen Gleichstellungs- und Frauenbeauftragten, Frauenhäusern und anderen Organisationen und Verbänden organisiert. Die Stadt Eisenach beteiligt sich von Anfang an dieser Aktion. Die Fahnen verdeutlichen, dass Frauen frei und ohne Gewalt leben wollen.

