Die Stadt Eisenach hat vier Monate lang Panzerblitzer „Susanne“ getestet. Von Juni bis September 2025 mussten wegen Überschreitens der Geschwindigkeit rund 10.500 Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet werden. In dieser Zeit hat die Stadt rund 400.000 Euro eingenommen. Dem stehen Ausgaben für den Betrieb der Messanlage von rund 83.000 Euro gegenüber.
Fahrverbote und Geldbußen
Insgesamt 17 Fahrverbote sind erteilt worden. 480 Euro Geldbuße musste beispielsweise ein Autofahrer bezahlen, der in der Tempo-30-Zone in der Herrenmühlenstraße mit 85 km/h geblitzt worden ist. Jeweils 320 Euro Geldbuße sind es in der Katharinenstraße für 73 km/h bei erlaubten 30 km/h und im Ortsteil Berteroda für 91 km/h bei erlaubten 50 km/h gewesen. Für 65 km/h in der Friedensstraße und 61 km/h in der Stregdaer Allee sind jeweils 200 Euro Geldbuße fällig geworden. In beiden Straßen gilt Tempo 30. Ein weiterer Autofahrer muss 150 Euro zahlen, weil er mit 59 km/h in der Nebestraße unterwegs war. Auch dort handelt es sich um eine 30er-Zone. Bei erlaubten 50 km/h in Göringen bedeuten gefahrene 73 km/h eine Geldbuße von 100 Euro.
Die Stadtverwaltung hat viel positives Echo aus der Bevölkerung zum Einsatz von „Susanne“ bekommen, insbesondere von den Anwohnerinnen und Anwohnern der betroffenen Straßen. Das Blitzen hat dazu geführt, dass Autofahrer an den einzelnen Messstellen deutlich langsamer gefahren sind. Grundsätzlich muss die Stadtverwaltung die Messstellen mit der Polizei abstimmen. Das gilt auch für die Vorschläge aus der Bürgerschaft, wo „Susanne“ am besten platziert werden sollte, damit sich die Verkehrssicherheit erhöht und weniger Verkehrslärm entsteht.
Oberbürgermeister: Kommunen sollen Geschwindigkeiten messen dürfen
Trotz der vergleichsweise hohen Einnahmen lohnt sich der Kauf eines Panzerblitzers für die Stadt Eisenach allein nicht. Oberbürgermeister Christoph Ihling strebt an, mit umliegenden Gemeinden und Städten zusammenzuarbeiten. Doch dazu müssen die gesetzlichen Voraussetzungen geändert werden. Im Moment dürfen nur Kommunen ab 20.000 Einwohnern in Eigenregie blitzen. Für Ihling gehört das Messen der Geschwindigkeit in die kommunale Hand. Entsprechend setzt er sich bei der Landesregierung, beim Innenminister und beim Gemeinde- und Städtebund für eine neue Regelung ein.


