SONDERAUSSTELLUNG ZUM 100-JÄHRIGEN DER CURT-ELSCHNER-GALERIE

Zahlreiche Besucher werden zur Vernissage begrüßt-

Oberbürgermeister Christoph Ihling begrüßt die zahlreichen Gäste zur Vernissage.

Blick in die Sonderausstellung im Marstall des Stadtschlosses.

Blick in die aktuelle Sonderausstellung im Marstall des Stadtschlosses.

Das Begrüßungsplakat am Eingang.

So werden die Besucherinnen und Besucher am Eingang willkommen geheißen.

Die ersten Fotos von der Curt-Elschner-Galerie im Eisenacher Stadtschloss sind aus einem Artikel überliefert, den die „Neueste Eisenacher Illustrierte“ in einer Ausgabe des Jahres 1925 veröffentlichte. Im Zeitungsbeitrag ist von einer wertvollen Sammlung von Ölgemälden sowie Holzschnitten und Kupferstichen die Rede, die „in hochherziger Weise seitens des Herrn Geheimer Kommerzienrat Curt Elschner, Berlin, einem Thüringer Kinde, der Stadt Eisenach gestiftet worden ist“.

 

Curt Elschner (1876 bis 1963) stammte aus Willerstedt bei Apolda. Er erlernte das Gastgewerbe und betrieb zunächst Gastwirtschaften in verschiedenen Städten. 1920 erwarb er das Berliner Hotel „Excelsior“ und verhalf diesem zu großem Renommee. In Oberhof eröffnete er außerdem das Hotel „Esplanade“. Des Weiteren pachtete er Ende 1922 das Hotel auf der Wartburg.

 

Elschner fühlte sich Eisenach besonders verbunden

Der Hotelier erwarb zunächst Kunstwerke für sich selbst, fasste jedoch bald den Plan, eine größere Galerie zu etablieren. Mehrere deutschen Städte zeigten Interesse, doch Elschner fühlte sich Eisenach besonders verbunden. „Sie werden, verehrtester Herr Oberbürgermeister, für Eisenach wirklich eine Galerie bekommen, die für Thüringen hoffentlich eine Zierde sein wird“, schrieb Curt Elschner am 11. März 1925 an den damaligen Eisenacher Oberbürgermeister Friedrich Janson.

 

Elschners Sammlertätigkeit richtete sich nach seinen Vorlieben und war breit angelegt:  Landschaftsmotive, Genre- und Salonmalerei, großformatige Historienbilder, Grafiken. Zu den Exponaten, die er der Stadt Eisenach gestiftet hat, gehören 70 Ölbilder von Malern aus dem 19. Jahrhundert vornehmlich der Düsseldorfer, Münchner und Weimarer Malschulen, rund 600 grafische Blätter aus dem 15. bis 18. Jahrhundert, japanische Farbholschnitte, Fayenceteller und die lebensgroße Marmorplastik „Mysterium der Geburt“ des namhaften Berliner Bildhauers Adolf Brütt. Mihály Munkácsy’s „Der Besuch“ oder Anselm Feuerbachs „Romeo und Julia“ sind Gemälde von außergewöhnlicher Qualität.

 

Künstler der Gegenwart im Dialog mit alten Meistern

Anders als bisherige Präsentationen aus den Beständen der Elschner-Galerie, verfolgt die am 8. November 2025 im Marstall des Stadtschlosses eröffnete Sonderausstellung zum 100-jährige Jubiläum einen neuen Ansatz. Die Maler des 19. Jahrhunderts werden in einen heutigen Kontext gestellt. Im Sinne eines „Gegenlichts“ treten zehn aus Thüringen stammende Gegenwartskünstler in einen schöpferischen Diskurs mit den „alten Meistern“ der Elschner-Galerie.

 

Beteiligt sind die zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstler: Elke Albrecht, Katrin König, Martin Max, Mathias Perlet, Sibylle Prange, Tanja Pohl, Volker Regel, Stefan Leyh, Rainer Marofke und Wolf Bertram Becker. Ihre Arbeiten hängen im Marstall des Stadtschlosses neben denen folgender Maler des 19 Jahrhunderts: Arnold Böcklin, Louis Douzette, Friedrich Otto Gebler, Max Klinger, Friedrich Preller der Ältere, Friedrich Preller der Jüngere, Karl Buchholz und Albert Heinrich Brendel. Auf diese Weise ist ein Vergleich künstlerischer Auffassungen, Sichtweisen und Techniken möglich.

 

 „Die Küste“ von Wolf Bertram Becker trifft beispielsweise auf die „Kreidefelsen auf Rügen“ von Louis Douzette. Der „Zauberwald“ von Mathias Perlet wirkt ebenso mystisch wie die „Mondlandschaft“ von Arnold Böcklin, auch wenn zwischen beiden Werken über 100 Jahre liegen. Oder Porträts einer jungen Frau von Stefan Ley treten in Kontrast zu Max Klingers „Bildnis eines alten Mannes“.

 

Oberbürgermeister: „Junges Publikum ist wichtig“

Oberbürgermeister Christoph Ihling zeigte sich überzeugt, dass die Gegenüberstellung von Kunstwerken aus der Gegenwart und Vergangenheit vor allem jüngeres Publikum anziehen wird. Gemeinsam mit Museumsleiter Dr. Reinhold Brunner konnte er zur Vernissage am Samstagabend zahlreiche Gäste begrüßen. Wie der Oberbürgermeister betonte, ist die Curt-Elschner-Galerie „nicht nur eine Zierde des Thüringer Museums und der Stadt Eisenach, sondern von ganz Thüringen“. In dem Zusammenhang verwies er auf Leihanfragen aus verschiedenen Ländern Europas.

 

Dr. Reinhold Brunner bedankte sich bei den politisch Verantwortlichen, die sich für das Thüringer Museum Eisenach einsetzen ebenso wie bei der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen und der Wartburg-Sparkasse für die Unterstützung der Sonderausstellung. Er würdigte das Team des Museums und die gute Zusammenarbeit mit dem Kurator, dem Jenaer Galeristen Armin Huber. Dieser war zur Vernissage ebenso anwesend wie die ausstellenden zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstler. Für den passenden musikalischen Rahmen sorgte der Eisenacher Saxophonist Martin Scholz.

 

Geöffnet ist die Sonderausstellung „Gegenlicht – Thüringer Künstler zum 100-jährigen Jubiläum der Curt-Elschner-Galerie Eisenach“ für die Öffentlichkeit vom 9. November 2025 bis 3. Mai 2026 im Marstall des Stadtschlosses, Mittwoch bis Sonntag und an den Thüringer Feiertagen von 10 bis 17 Uhr.

 

Begleitend werden verschiedene Veranstaltungen angeboten:

 

✔Öffentlicher Vortrag „Ist das Kunst, oder kann das weg?“, Dr. Angelika Steinmetz-Oppelland vom Museumsverband Thüringen am 27. Februar 2026, 19 Uhr

 

✔Künstlergespräch in der Ausstellung mit Elke Albrecht, Sibylle Prange, Stefan Leyh und Wolf Bertram Becker am 6. März 2026, 19 Uhr

 

✔Öffentlicher Vortrag zur Geschichte der Curt-Elschner-Galerie, Museumsleiter Dr. Reinhold Brunner, Termin steht noch nicht fest

 

✔Finissage am 3. Mai 2026

 

Weitere Informationen gibt es hier.