Der Förderverein Reuter‑Museen, 1991 gegründet und damit seit fast 35 Jahren aktiv, zieht zum Jahresende eine erfolgreiche Bilanz seiner vielfältigen Tätigkeit für die fünf Reuter‑Museen und Gedenkstätten in Eisenach, Altentreptow, Dömitz, Neubrandenburg und Stavenhagen. Er fördert Projekte finanziell, hilft beim Ankauf von Museumsgütern und unterstützt bei der Herausgabe von Publikationen, die das Leben und Werk Fritz Reuters wissenschaftlich aufarbeiten und breiter bekannt machen. Außerdem begeben sich die Vereinsmitglieder auf die Spuren von Fritz Reuter: bei Reisen, Exkursionen, Ausstellungen und Veranstaltungen.
Die Eisenacher Reuter-Villa ist ein wichtiges Museum
Im Zentrum steht das Fritz‑Reuter‑Literaturmuseum in Stavenhagen. Gleichermaßen richtet der Verein seine Aufmerksamkeit auf das Reuter‑Wagner‑Museum in Eisenach. In der Reuter-Villa wird anschaulich der Aufstieg Fritz Reuters vom gescheiterten Studenten und Festungsgefangenen bis zu einem der anerkanntesten Schriftsteller seiner Zeit widergespiegelt. Mit großem Engagement widmen sich die in Eisenach beheimateten Vereinsmitglieder der Bewahrung dieses Erbes.
Unzählige Briefe und Manuskripte wurden in ehrenamtlicher Arbeit gesichtet, transkribiert, Bestände wurden katalogisiert, Führungen im Museum oder in der Stadt durchgeführt und Vorträge organisiert. Besonders ist das Verdienst des Ehepaares Räder hervorzuheben. Hartfried Räder ist außerdem als Geschäftsführer dem Vorstand eine wichtige Hilfe bei der Organisierung der Vereinsarbeit.
Gedenken am Ehrengrab und Besuch im Landestheater
Mitglieder des Fördervereins haben Eisenach gleich zweimal besucht: Sie ehrten das Ehepaar Fritz und Luise Reuter an dessen Grabstätte auf dem Eisenacher Hauptfriedhof. Außerdem tauschten sie sich mit Beschäftigten des Reuter‑Wagner‑Museums über künftige Aufgaben aus. Ein Besuch der Predigerkirche und ein Sinfoniekonzert im Landestheater rundeten den Aufenthalt ab.
Die zweite Reise machte die neue Veranstaltungsreihe in der Reutervilla bekannt: Die Lesung „Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß“ mit Peter Oberthür sowie musikalischer Umrahmung durch Gotthard Lemke wurde als sehr gelungen und passend für die Atmosphäre der Reutervilla empfunden. Weiter stand eine Führung im „Goldenen Löwen“, der Gedenkstätte der Sozialdemokratie, auf dem Programm. Seinerzeit gehörte Fritz Reuter zu den Stammgästen des dortigen Lokals. Viel Interessantes berichtete Hartfried Räder in einem Vortrag unter dem Titel: „Ick will Jug vertellen – Aus der Eisenacher Reuterforschung“ über den Aufenthalt des Ehepaars Reuter in der Stadt.
Städtefreundschaft wird mit Leben erfüllt
Der Verein engagiert sich für die partnerschaftliche Verbindung zwischen Stavenhagen und Eisenach: Daraus ist eine offizielle Städtefreundschaft mit gegenseitigen Besuchen, Austausch von Schulklassen und gemeinsamen Projekten entstanden. Der Vereinsvorstand dankt der Stadt Eisenach, insbesondere der ehrenamtlichen Beigeordneten, Heike Apel‑Spengler, sowie dem Verein „Freunde des Thüringer Museums“ für die vertrauensvolle Zusammenarbeit.
Als besonders positiv wird hervorgehoben, dass sich die Stadt Eisenach zum Erhalt des Reuter-Wagner-Museums bekannt hat und Sanierungsarbeiten am Haus vornehmen ließ. Der Vereinsvorstand weiß, dass der bauliche Zustand der Villa am Fuße der Wartburg noch weitere große bautechnische und finanzielle Herausforderungen mit sich bringt.
Auch künftig wird sich der Förderverein dafür einsetzen, die literarischen und humanistischen Verdienste Fritz Reuters sowie seine Leistung für den Erhalt des Niederdeutschen einem breiten Publikum nahezubringen. Weitere Informationen gibt es hier.
Hintergrund
Fritz Reuter (1810 bis 1874) war ein deutscher Dichter und Schriftsteller. Er gilt als einer der Begründer der neueren niederdeutschen Literatur. Fritz Reuter hat zusammen mit seiner Frau Luise den Lebensabend in Eisenach verbracht. Am Fuße der Wartburg ließ er sich ein prächtiges Haus erbauen. Die Reuter-Villa beherbergt als Museum außerdem die größte Wagner-Sammlung außerhalb Bayreuths.
Weitere Informationen zum Reuter-Wagner-Museum sind hier zu finden.



