MINISTERPRÄSIDENT ERÖFFNET BÜRGERTREFF "MITTENDRIN" IN EISENACH

Ein Mann trägt sich ins Gästebuch ein.

Ministerpräsident Dr. Mario Voigt trägt sich in das Gästebuch des Bürgertreffs "Mittendrin" ein.

Zahlreiche Menschen sitzen auf Bänken oder stehen vor einem Haus.

Zahlreiche Gäste sind zur Eröffnung gekommen und bevölkern den Außenbereich vor dem Markt 23.

Mehrere Helfer versorgen die Gäste mit Essen.

Jugendliche der Schülerfirma der Goetheschule und ehrenamtliche Helferinnen der Freiwilligenagentur sorgen für das kulinarische Wohl der Gäste.

Ein Mädchen spielt Keyboard.

Anna Glöckner gestaltet als Schülerin der Kreis-Musikschule das Programm der Einweihung mit.

Zwei Männer und eine Frau sitzen auf einer Fensterbank.

Shpetim Alaj, Ulrike Jary und Dr. Mario Voigt (von links) fühlen sich auf der Fensterbank im Bürgertreff sichtlich wohl. Jary stiftete die Sitzkissen.

Die Freiwilligenagentur in Trägerschaft der Diako Thüringen und die Stiftung St. Annen in Kooperation mit der Stadtverwaltung Eisenach haben am Donnerstag, 21. August, am Markt 23 im Beisein zahlreichreicher Gäste einen neuen Bürgertreff „Mittendrin – wir hören zu“ eröffnet. Konzipiert als Laden mit regelmäßigen Öffnungszeiten an sechs Tagen in der Woche, bringt er Menschen an zentraler Stelle in Eisenach zusammen.

 

Ministerpräsident: Eisenach setzt Maßstäbe

Zur Eröffnung ist Thüringens Ministerpräsident Dr. Mario Voigt gekommen. Wie er betonte, setzt Eisenach thüringenweit „Maßstäbe“ damit, wie eine direkte Ansprache von Bürgerinnen und Bürgern erfolgt und ehrenamtliches Engagement inmitten der Stadt sichtbar wird. Der Ministerpräsident machte darauf aufmerksam, dass Thüringen das erste Bundesland in ganz Deutschland ist, das ein eigenes Ehrenamtsgesetz hat. Damit werde das Ehrenamt in vielen Bereichen, vom Sozialen über das Kulturelle und Sportliche bis zum Umweltschutz, finanziell unterstützt. „Weil wir sehen, welche Kraft dahintersteckt“, so Voigt und erwähnte die Zahl von 800.000 Menschen, die sich in Thüringen ehrenamtlich engagieren. 

 

„Nicht die Stadtverwaltung macht eine Stadt aus, sondern es sind die Bürgerinnen und Bürger, die sich auf vielfältige Weise engagieren“, sagte Oberbürgermeister Christoph Ihling. In dem neuen Bürgertreff finden sie jetzt nicht nur eine Anlaufstelle, sondern auch eine Möglichkeit, sich miteinander auszutauschen und zu vernetzten. Es handelt sich laut Oberbürgermeister „um ein ganz neues Konzept mit dem Ziel, sozialen Zusammenhalt und gesellschaftliches Miteinander zu fördern“. Gleichzeitig werde ein leerstehendes Geschäft mitten im Zentrum wieder mit Leben erfüllt.

 

„Ich gratuliere der Stadt Eisenach herzlich zu dieser Begegnungsstätte, in der Menschen in verschiedenen Lebenssituationen Hilfe finden“, so Landrat Dr. Michael Brodführer, der den Ministerpräsidenten auf dessen Sommertour begleitete. Dazu gehörten am Donnerstag mehrere Stationen im Wartburgkreis.

 

Die ersten Selbsthilfegruppen haben Sprechzeiten gebucht

Im Mittendrin-Treff werden verschiedene Akteurinnen und Akteure ihre Sprechstunden anbieten. Dazu gehören die Freiwilligenagentur Eisenach, der Seniorenbeirat und der Verein Pflegeform, der insbesondere zur Nachbarschaftshilfe informieren wird. Auch die Medienmentoren, die sonst im Nachbarschaftstreff braten, werden regelmäßig ihre Hilfe anbieten, wenn jemand Probleme im Umgang mit moderner Technik hat.

 

Mehrere Selbsthilfegruppen wie Schlaganfall und Stoma haben bereits Zeiten gebucht, in denen sie Rat geben möchten. Der Beauftragte für Menschen mit Behinderungen, Dennis Petschner, wird vor Ort ebenso erreichbar sein, wie die Gleichstellungsbeauftragte der Stadtverwaltung, Ulrike Quentel, oder der Botschafter für Vielfalt der Stadt Eisenach, Shpetim Alaj. Der Wirtschaftsförderer der Stadtverwaltung, Michael Frisch, steht regelmäßig als Ansprechpartner zur Verfügung. Auch eine Sprechstunde für aus der Ukraine geflüchtete Menschen ist schon fest gebucht. 

 

Es handelt sich um einen sozialen und gemeinnützigen Pop-up-Store. Im Gegensatz zu einem Pop-up-Store im klassischen Sinne, der für einen begrenzten Zeitraum an einem bestimmten Ort eröffnet wird, sind es in diesem Fall die verschiedenen Akteurinnen und Akteure, die nicht dauerhaft, sondern zu vereinbarten Zeiten im Laden am Markt 23 anzutreffen sind.

 

Eine Adresse für Menschen, die schnell Hilfe brauchen

„Es geht vor allem ums Zuhören und um schnelle Hilfen, dort, wo der Schuh drückt“, machte  der Vorstandsvorsitzende der Stiftung St. Annen und Hauptamtliche Beigeordnete der Stadtverwaltung, Ingo Wachtmeister, aufmerksam. Das neue Büro Mittendrin lebe von der Beteiligung lokaler Akteure und Helfer.

 

Öffnungszeiten insbesondere am Samstag können genutzt werden, um sich als Verein, Initiative oder Organisation vorzustellen. Möglich sind ebenso Veranstaltungen. 

 

„Menschen sollen wissen, wo sie hingehen und Hilfe finden können und das direkt in der Stadt – eben mittendrin statt nur dabei“, sagte Heike Apel-Spengler von der Freiwilligenagentur Eisenach. Sie dankte ganz vielen Menschen, die das Vorhaben unterstützt haben. Ein besonderer Dank galt der Peter-Mädler-Stiftung als Eigentümerin des Hauses, in dem sich der soziale Pop-up-Store befindet.

 

Gute Nachbarschaft mit dem Eine-Welt-Verein

Wie Heike Apel-Spengler ankündigte, hängt bald noch ein Bildschirm, auf dem erfahrbar ist, was jeden Tag angeboten wird. „Wenn Sie sonntags durch die Stadt schlendern, können Sie schon mal überlegen, wo sie werktags oder vielleicht auch am Samstag in Eisenach hingehen“, lud sie die Gäste der Einweihungsfeier ein, regelmäßig wiederzukommen.  

 

Dank der Landtagsabgeordneten Ulrike Jary konnte die Fensterbank des Bürgertreffs mit Sitzkissen versehen werden. Diese sind in den Farben der Stadt Eisenach − blau, weiß und rot − ausgewählt und im Weltladen gleich gegenüber erworben worden. Mit dem Eine-Welt-Verein, so zeigte sich Heike Apel-Spengler überzeugt, wird es eine gute Nachbarschaft geben. So ist vorgesehen, dass dieser sein Faircafé in der Außengastronomie um den Platz vor dem neuen Bürgertreff erweitert.

 

Kreis-Musikschule gestaltet Eröffnungsfeier mit

Zur Einweihungsfeier gestaltete die Musikschule des Wartburgkreises den musikalischen Rahmen, darunter Teresa Schindler am Keyboard und ihre Tochter Lara am Violoncello sowie Anna Glöckner am Keyboard. Ehrenamtliche Helferinnen der Freiwilligenagentur sowie Jugendliche der Schülerfirma der Goetheschule verköstigten die zahlreichen Gäste. Mitglieder des Seniorenbeirats hatten Kuchen gebacken.

 

Im Anschluss war Gelegenheit, den Laden zu erkunden. Zu den Räumlichkeiten gehören ein Gemeinschaftsraum mit Sitzbereich, abtrennbare Beratungsmöglichkeiten und eine kleine Küche.

 

Wer Interesse an der Nutzung hat, kann sich an Heike Apel-Spengler von der Freiwilligenagentur wenden, Tel.: 03691 670-249 oder E-Mail.