Thüringer Museum Eisenach

Zum Thüringer Museum Eisenach gehören das Stadtschloss am Markt, die Predigerkirche mit der Ausstellung mittelalterlicher Schnitzkunst, das Reuter-Wagner-Museum im Helltal und das Teezimmer im Kartausgarten.

 

hier geht es zum Flyer des Thüringer Museum Eisenach

Eine Auswahl der Bestände des Thüringer Museum sind hier zu finden.

Informationen zur Videoüberwachung nach § 30 Absatz 2 Thüringer Datenschutzgesetz (ThürDSG)

Bitte beachten Sie, dass im Museumsbereich im Stadtschloss Videoüberwachung stattfindet.

Aus diesem Grund möchten wir Ihnen Hinweise zu Zwecken, Rechtsgrundlagen sowie Kontaktdaten geben.

 

Name und Kontaktdaten des Verantwortlichen und ggf. seines Vertreters:

Dr. Reinhold Brunner

Telefon: +49 3691 670 132

 

Michael Kunze

Telefon: +49 3691 670 451

 

Kontaktdaten des Datenschutzbeauftragten:

Stadt Eisenach

Markt 2

99817 Eisenach

Telefon: +49 3691 670 125

E-Mail: datenschutz@eisenach.de

 

Zwecke und Rechtsgrundlage der Datenverarbeitung:

Überwachung der Ausstellungsräume zur Sicherung der Ausstellungsgegenstände

auf Grundlage des Art. 6 Abs. 1 Buchst. c) DSGVO i. V. m. § 30 Abs. 1 ThürDSG.“

 

Es besteht die Möglichkeit, die vollständigen Informationen nach Artikel 13 Datenschutz-Grundverordnung zur Verarbeitung der personenbezogenen Daten beim Datenschutzbeauftragten oder hier abzurufen unter.

 


Manfred Kandt - Stadtverordnetenversammlung

Über das Bild ist wenig bekannt.  Der Maler war Manfred Kandt (1922-1992), der 1945 bis 1952 freischaffend in Eisenach wirkte. Das großformatige Gemälde zeigt einige Mitglieder der Stadtverordnetenversammlung Eisenach. Mit Sicherheit lässt sich aber nur der von 1946 bis zu seinem freiwilligen Ausscheiden 1953 amtierende Oberbürgermeister Werner Fischer (ganz rechts, stehend, die linke Hand auf dem Stuhl) erkennen. Es fällt auf, dass keine Frauen auf dem Bild zu sehen sind, obwohl einige Mitglied der 1946 gewählten Stadtverordnetenversammlung gewesen sind. Einer mündlichen Legende zufolge, war das Bild mit einem Fluch belegt, da eine der hier abgebildeten Personen später so genannte Republikflucht begangen haben soll. Das ist durchaus vorstellbar, denn nicht wenige Mitglieder der bürgerlichen Parteien (CDU und LDPD) haben aus Enttäuschung über den schrittweisen „Abbau“ der Demokratie seinerzeit das Land verlassen.

 

Wir wissen nicht, ob es sich bei dem Bild um ein Auftragswerk handelt. In jedem Fall ist es ein typisches Zeugnis des sozialistischen Realismus, der die frühen 1950er Jahre künstlerisch die DDR dominierte. „Menschen unterschiedlicher Herkunft und verschiedenen Alters haben sich zusammengefunden, um gemeinschaftlich den Wiederaufbau in die Hand zu nehmen. Die unruhige Komposition mag die Unsicherheit oder auch die Erregung der Menschen reflektieren, die Ungewissheit des Kommenden, die erst durch vereinte Arbeit überwunden werden könnte.“ So beschreibt eine Veröffentlichung aus dem Jahr 1959 das Bild und nennt es „Der erste demokratische Stadtrat.“[1] Auch in einem 1982 erschienenen Buch wird es unter diesem Namen aufgeführt[2]
 

Der Katalog „Manfred Kandt, Malerei, Zeichnung, baugebundene Kunst“, hrsg. von der Kunsthalle Rostock, 1982 nennt das Gemälde indessen „Gruppenbild mit Sekretär“.[3] Helmut Scherf, 1961 bis 1988 Direktor des Thüringer Museum beschreibt seine Gedanken zu Kandts Werk in besagtem Katalog wie folgt: „Im Atelier im Schloss war – im Auftrag des Rates –zuvor schon das großformatige (1,70 x 2,40 m) ‚Gruppenbild mit Sekretär‘ entstanden. In der kompositorischen Leistung reiht es sich würdig an die Bad Liebensteiner Wandgestaltung. Von Anfang an war der Bildgedanke gegeben: Die beherrschende Gestalt des Ratssekretärs und die ihm zugeordneten, mit ihm korrespondierenden Ratsmitglieder. Wohl wurden immer wieder (die zahlreichen Kompositionsstudien, die in die Ausstellung mit einbezogen wurden, weisen es aus) neue Farbkomplexe, vor allem aber Hell-Dunkel-Ordnungen und Gewichte erprobt, doch nur, um eine optimale Lösung der Bildidee zu erzielen. Das nach wie vor Beachtung und Achtung fordernde Werk ist in den Besitz des Thüringer Museums übergegangen.“

  

Die Geschichte, wie das Gemälde ins Museum kam, ist den Akten des Stadtarchivs zu entnehmen. Die für Kultur verantwortliche Mitarbeiterin Sonja Strohmeyer schrieb am 26. Juni 1969 an den Stadtrat Günther Wenzel: „Bezugnehmend auf Ihre Anweisung über den Verbleib des oben aufgeführten Gemäldes teilen wir Ihnen mit, dass sich dasselbe im Magazin des Thüringer Museums befindet. Kollege Scherf gab uns die Auskunft, dass im Museum niemand weiß, wie das Gemälde dorthin gekommen ist.“[4] Wenig später, am 10. Juli 1969, informierte der Museumsdirektor Scherf unter Verwendung des Namens „Der Stadtrat von Eisenach“ Sonja Strohmeyer: „Oben bezeichnetes 1950 entstandenes Gemälde wurde im Thüringer Museum unter der Inventar-Nummer M 15 428 inventarisiert.“

 


[1] Kunst in der Deutschen Demokratischen Republik. Plastik, Malerei, Grafik, 1949 bis 1959, Dresden 1959, Abb. 56

[2] Kunst in der DDR, 1945 – 1959, Leipzig 1982. Im Text wird es „Der erste Stadtrat, 1945“ genannt. In der Bildunterschrift heißt es „Der erste demokratische Stadtrat“. In diesem Buch wird das Bild fälschlicherweise auf 1945 datiert.

[3] Das Bild ist in verschiedenen Entwurfsstudien und Skizzen, nicht jedoch als vollendetes Kunstwerk abgedruckt (S. 38, 39). Auch im Werkverzeichnis wird es unter Nr. 83 und 84 so genannt. (S. 67), jedoch ohne Verweis, wo sich die betreffenden Kunstwerke befinden.

[4] Stadtarchiv Eisenach, 12-1918.

So erreichen Sie uns

Thüringer Museum Eisenach
Markt 24
99817 Eisenach
auf Google Maps anzeigen

Mittwoch bis Sonntag und an
Thüringer Feiertagen
10-17 Uhr