Georg Philipp Telemann

Der Komponist Georg Philipp Telemann (1681-1767) kam 1708 nach Eisenach.

 

Erst ab den 1980er Jahren rückte jedoch wieder ins Bewußtsein, dass Telemann - der zu Lebzeiten berühmter war als Bach - hier als Konzert- und später als Hofkapellmeister gelebt und gewirkt hat. In Eisenach entstanden zahlreiche seiner Werke der Instrumental- und Kirchenmusik, welche stilprägend wurden für das Musikleben Europas.

Mittlerweile ist darüber mehr bekannt, nicht zuletzt wegen der "Telemann-Tage", die seit 1982 in Eisenach stattfinden.

Am besten kann Telemann selbst bekunden, was seine Zeit in Eisenach für ihn bedeutete. Er schrieb:

"Anjetzo befinde mich in Eisenach / welches ich wohl die hohe Schule nennen kann / worinnen ich nicht allein in verschiedenen zur Music gehörigen Sachen zu einer wahren soliditaet kommen / sondern auch im Christenthume ein gantz anderer Mensch worden bin."

 

Der 27jährige Telemann kam Anfang Dezember 1708 nach Eisenach, wohl auf Betreiben des Herzogs Johann Wilhelm von Sachsen-Eisenach, der tatenfreudig, fromm und den Künsten gegenüber aufgeschlossen war. Bereits im Weihnachtsgottesdienst 1708 trat Telemann dann mit einer Kantate auf. Ihm ist es zu verdanken, dass die bereits existierende "Special Hoch-Fürstl. Cammer Music" durch einige Sänger, "die aber auch als Violinisten zu gebrauchen werden könnten", zu einer leistungsfähigen und vielseitigen Kapelle erweitert wurde.

 

Telemann avancierte alsbald zum Kapellmeister, bekam den Titel eines Secretairs verliehen und durfte bei Hofe mit an der Marschallstafel speisen. 1709 heiratete er die Tochter des ehemaligen Eisenacher Kapellmeisters Daniel Eberlin. Doch die junge Frau starb 1711 im Kindbett. Telemann verließ Eisenach um Ostern 1712 und nahm in Frankfurt eine Stelle an. Ein neuer Kapellmeister wurde nicht angestellt; vielmehr blieb die Verbindung zu Telemann erhalten, bis es 1717 zu der erneuten Verpflichtung als Kapellmeister "von Haus aus" kam. Seinen diesbezüglichen Verpflichtungen ist er bis 1729 nachgekommen, als Herzog Johann Wilhelm starb.

Und noch 1733 hat der Eisenacher Hof unter dem neuen Herzog Wilhelm Heinrich Telemanns "Tafelmusik" subskribiert. Telemann blieb Eisenach musikalisch also stets eng verbunden.

 

Welche Aufgaben hatte Telemann während seiner Eisenacher Zeit genau? Die Anforderungen an die Hofmusiker waren vielfältig. Sie hatten beim Gottesdienst mitzuwirken. Im weltlichen Bereich oblag ihnen die Aufführungen von Serenaden, Huldigungs- bzw. Ovationsmusiken sowie die Mitwirkung bei den höfischen Zeremonien.

In erster Linie jedoch hatte der Kapellmeister neue Musik zu komponieren. Telemann hat in und für Eisenach sehr viele Kirchenkantaten, weltliche Serenaden sowie Instrumentalmusik geschrieben.

 

Telemann wohnte auf der Südseite der Unteren Predigergasse. Dort befand sich sicherlich auch sein "Komponierstübchen". Eine Gedenktafel ist am Gebäude der Post zu sehen.

Telemanns "Arbeitsstellen" waren das damalige Schloss - da, wo heute die Esplanade ist - und die Georgenkirche, als Hofkirche gegenüber dem Schloss.

 

Telemanns Werke - auch die aus seiner Eisenacher Zeit - sind alle zwei Jahre bei den Eisenacher "Telemann-Tagen" zu hören. Sie werden unter anderem an original erhaltenen Uraufführungsstätten wie der Georgenkirche oder Schloss Wilhelmsthal (bei Eisenach) aufgeführt. 

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