INTERNATIONALER AKTIONSTAG „NEIN ZU GEWALT AN FRAUEN“ AM 25. NOVEMBER IN EISENACH

v.l.n.r. Sonja Ringer (VdK Kreisverband), Shradha Thapa-Schmidt (Frauenhaus Eisenach), Evelyn Frank (Vorsitzende Frauen helfen Frauen e.V.), Ulrike Quentel (Gleichstellungsbeauftragte Stadt Eisenach), Sabine Kramer (Frauenhaus Eisenach), Sylke Hartung (Frauenhaus Eisenach) und Oberbürgermeisterin Katja Wolf

Wehende Fahnen der Aktion "Nein zu Gewalt an Frauen" vor dem Rathaus.

In diesem Jahr beteiligt sich die Stadt Eisenach wiederholt an der bundesweiten Fahnenaktion rund um den 25. November. Im Rahmen des internationalen Aktionstags „Nein zu Gewalt an Frauen!“ wehen vom 24. bis 27. November die Fahnen „Frei leben – ohne Gewalt“ vor dem Eisenacher Rathaus. Oberbürgermeisterin Katja Wolf, Gleichstellungsbeauftragte Ulrike Quentel, das Frauenhaus und das Netzwerk gegen häusliche Gewalt in Eisenach setzen damit gemeinsam ein sichtbares Zeichen gegen tägliche Gewalt an Mädchen und Frauen.

 

„Gewalt gegen Frauen und Mädchen geht uns alle an. Der heutige Aktionstag ist weltweit zum Symbol geworden, sich gegen Unrecht an Frauen zu wehren und für ein freies und selbstbestimmtes Leben von Frauen und Mädchen auf der ganzen Welt stark zu machen. Mit der Fahne setzen wir ein sichtbares Zeichen gegen Gewalt und unterstützen damit die bundesweite Fahnenaktion“, sagt Katja Wolf. „Seit mehr als 30 Jahren finden Frauen und ihre Kinder, die häuslicher oder anderen Formen von Gewalt ausgeliefert sind, Schutz, Sicherheit und kompetente Beratung im Eisenacher Frauenhaus. Ich bin den Mitarbeiterinnen und dem Trägerverein zutiefst dankbar für ihr großes, unermüdliches Engagement“, so die Oberbürgermeisterin weiter.

 

Weltweites Symbol gegen Unrecht an Frauen und Mädchen

Am heutigen Freitag, 24. November hisste Oberbürgermeisterin Katja Wolf gemeinsam mit der Gleichstellungsbeauftragten Ulrike Quentel, Mitarbeiterinnen des Frauenhauses und weiteren Unterstützerinnen die Fahnen. Neben den bekannten Fahnen „Frei leben ohne Gewalt“ ist nun auch die Fahne „Wir sagen Nein zu Gewalt an Frauen!“ zu sehen.

 

Auch in Eisenach und im Wartburgkreis sind Frauen von häuslicher oder sexueller Gewalt sowie von Stalking (Nachstellung) betroffen. Letzteres wird häufig digital verübt. Im Jahr 2022 fanden 25 Frauen mit 21 Kindern über mehrere Wochen und Monate Schutz im Eisenacher Frauenhaus. Die Mitarbeiterinnen berieten zusätzlich 156 von Gewalt betroffene Frauen telefonisch oder persönlich. Insgesamt wurden 268 ambulante Beratungsgespräche mit Betroffenen, aber auch mit Menschen aus deren sozialem Umfeld geführt.

 

Das Eisenacher Frauenhaus wird vom Thüringer Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie und dem Wartburgkreis gefördert.

 

Zusätzlich zur Fahnenaktion beteiligt sich die Stadt Eisenach an der Initiative der Thüringer Gleichstellungsbeauftragten und Netzwerke gegen häusliche Gewalt „25.11. ich handle JETZT!“. Auf https://handle-jetzt.de finden Betroffene und Menschen in deren Umfeld Informationen und Hilfsangebote, wie sich Gewalt beenden lässt und wo sie Hilfe finden.

 

Außerdem findet am Montag, 27. November, im Rathaus ein Fachtag für pädagogische und medizinische Fachkräfte zum Thema "Weibliche Genitalverstümmelung: Konkrete Hilfen und wirksamer Schutz" mit Simone Schwarz von der Fachberatungsstelle Saida International e.V. in Leipzig statt. Dieser Fachtag ist ein gemeinsames Projekt der Gleichstellungsbeauftragten und des Frauenhauses.

 

Hintergrund Der Internationale Tag „Nein zu Gewalt an Frauen“ geht als Gedenktag zurück auf den Tod der drei Schwestern Mirabal, die am 25. November 1960 in der Dominikanischen Republik vom militärischen Geheimdienst gefoltert, vergewaltigt und ermordet wurden. Sie waren im Untergrund tätig und hatten sich an Aktivitäten gegen den Diktator Trujillo beteiligt. Lateinamerikanische und karibische Feministinnen gedachten 1981 dieser Frauen und riefen den 25. November zum internationalen Gedenktag für die Opfer von Gewalt an Frauen und Mädchen aus. Am 17. Dezember 1999 verabschiedete die UN-Generalversammlung eine Resolution, nach der der 25. November zum Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen bestimmt wurde.

Der Verein „TERRE DES FEMMES“ organisierte 2001 erstmals bundesweit eine Fahnenaktion gemeinsam mit kommunalen Gleichstellungs- und Frauenbeauftragten, Frauenhäusern und anderen Organisationen und Verbänden. Die Stadt Eisenach beteiligt sich von Anfang an dieser Aktion. Die Fahnen verdeutlichen, dass Frauen ein Recht darauf haben, frei und ohne Gewalt zu leben.