Oberbürgermeister Christoph Ihling informierte sich bei Karsten Krey über die Hörscheler Galloways. Die Robustrinder halten jeder Witterung stand. Galloways stammen ursprünglich aus Schottland. Die Rasse wurde nicht für die Fleisch- oder Milchproduktion hochgezüchtet und hat sich daher viele natürliche Eigenschaften bewahrt. Etwa 35 bis 40 „Belted Galloways“ – die Tiere haben einen breiten, hellen Streifen an Bauch und Rücken – hält Karsten Krey in seinem landwirtschaftlichen Betrieb. Insgesamt bewirtschaften Steffi Heller und Karsten Krey, der zudem seit 1994 ehrenamtlich im Ortsteilrat aktiv ist, circa 50 Hektar in der Hörscheler Flur im Nebenerwerb.
Christoph Ihling wählte den Betrieb für seine Sommertour aus, weil er sich persönlich mit Hörschel verbunden fühlt. „Mehr Regionalität geht nicht“, stellte er fest, während ihn der Hobby-Landwirt in der vergangenen Woche mit dem Auto zu den Weiden am Beginn des Rennsteigs fuhr. Nach etlichen verschlungenen Wegen fanden die beiden die Tiere schließlich in Ortsnähe. „Die Galloways pflegen die Landschaft und halten sie offen. Die Schlachtungen für die Fleischvermarktung realisiert ein regionaler Metzger aus Herleshausen für uns“, erklärte Karsten Krey dem Oberbürgermeister. Die Rinderzucht besteht seit dem Jahr 2006. Die Zertifizierung als reiner Bio-Grünlandbetrieb folgte 2014.
Das Land der Vorväter
Das Heu wurde bereits eingefahren. Karsten Krey hatte die heißen Tage dafür genutzt. Er produziert ausschließlich für den Eigenbedarf. Die Familie passt den Viehbestand der Herde so an, dass die Tiere mit dem eigenen Heu über den Winter kommen. Futter in Bio-Qualität zuzukaufen, wäre schlicht zu teuer.
Mehrfach holten seine Galloways schon Preise – wie etwa „Jette vom Rennsteig“. 2022 wurde sie sowohl Thüringer Landessiegerin als auch Bundessiegerin bei der Galloway Bundesschau in Erfurt, gewann 2023 auch noch die „Belted Galloway Open“. Zudem wurde der Betrieb mit dem Thüringer Staatsehrenpreis Landwirtschaft für Rinderzucht ausgezeichnet. Steffi Heller und Karsten Krey züchteten von Anfang an Herdbuchtiere. Das bedeutet, dass Herkunft und Leistungsdaten der Rinder vom Zuchtverband regelmäßig dokumentiert werden.
Ihre Herde „vom Rennsteig“ – so die offizielle Bezeichnung der Galloways aus Hörschel – ist Kennern der Branche bundesweit ein Begriff. Dennoch bleibt die Rinderzucht für beide mehr Hobby als Beruf. Karsten Krey fühlt sich so dem Grund und Boden, den schon sein Vater, Großvater und Urgroßvater bearbeiteten, verbunden. Den Lebenserwerb der Familie erwirtschaftet das Paar hingegen hauptsächlich mit dem gleichnamigen Autoservice im benachbarten Stedtfeld.