2021/2022 - 500 Jahre Bibelübersetzung: Projektpartner werben mit neuem Logo und stellen erste Planungen vor

Nur fünf Jahre nach „Luther 2017“ steht in den Jahren 2021 und 2022 in Eisenach das nächste Jubiläum vor der Tür: 500 Jahre Bibelübersetzung. Am 4. Mai 1521 kam Martin Luther auf die Wartburg. 1522 übersetzte Luther in nur zehn Wochen das Neue Testament in der Lutherstube der Burg. „Schon bald nach dem Reformationsjubiläum 2017 war unter den Eisenacher Netzwerkpartnern klar, dass dieses Jubiläum in Eisenach eine wichtige Rolle spielen wird. Es ist ein weiterer ganz besonderer Höhepunkt, der nach Innen und Außen wirken soll“, so die Oberbürgermeisterin Katja Wolf. Sie erklärte, dass deshalb die Stabsstelle „Reformationsstadt“ bei der Stadtverwaltung bis zum Ende des Jubiläums 2022 fortbestehen wird. Gemeinsam mit den Eisenacher Netzwerkpartnern Ralf-Peter Fuchs (Kirchenkreis Eisenach-Gerstungen), Günter Schuchardt (Burghauptmann Wartburg), Dr. Jörg Hansen (Leiter Bachhaus Eisenach), Dr. Achim Heidenreich (Leiter Kulturamt), Dr. Reinhold Brunner (Leiter Stabsstelle Reformationsstadt) und Carola Schumacher (Eisenach-Wartburgregion Touristik GmbH – kurz EWT) stellte die Oberbürgermeisterin Katja Wolf heute (21. Februar) die ersten Projekte sowie ein neues Logo vor.


Projektpartner werben mit neuem Logo

Um bereits im Vorfeld auf das Jubiläum aufmerksam zu machen, haben die Netzwerkpartner ein eigenes Logo entwickelt. „Wir alle hier in Eisenach werden das Logo ab sofort als verbindende Marke nutzen und damit das gemeinsame Agieren öffentlich sichtbar machen“, sagte Dr. Reinhold Brunner. Gestaltet wurde das Logo von der Eisenacher Werbeagentur bbsMEDIEN. „Das Logo besteht aus dem berühmten Tintenfleck, mit dem Luther der Legende nach den Teufel bekämpft haben soll, einer Schreibfeder, die für die Bibelübersetzung steht, und der Silhouette der Wartburg, welche die historische Verortung der Bibelübersetzung nach Eisenach darstellt“, erklärte Gestalter Michael Baller. Zudem erscheint auf dem Logo der Schriftzug „2021/2022 – 500 Jahre Bibelübersetzung“. Damit ist es einerseits ein auffallendes und leicht verständliches Symbol, andererseits jedoch nicht so dominant, dass es sich nicht in bereits bestehende Corporate Designs integrieren lässt. Auf den ersten Werbeprodukten ist das Logo bereits zu finden, so zum Bespiel auf dem erst heute erschienenen Terminflyer der EWT für das Jubiläum. Ab nächster Woche wird das Logo das neue Banner der Tourist-Info am Eisenacher Stadtschloss zieren und auch auf den städtischen Briefbögen und in der Mail-Signatur der städtischen Mitarbeiter wird es ab morgen (22. Februar) zu sehen sein.

„Wir wünschen uns, dass dieses Logo vielfältig verwendet und auch von anderen Akteuren aus Stadt und Region genutzt wird“, so Dr. Reinhold Brunner. Das Logo kann bei der Stabsstelle Reformationsstadt, Sophia Spangenberg (Mail: sophia.spangenberg@eisenach.de) angefragt werden. Ein Handbuch beschreibt, wie das Logo auf Printprodukten richtig anzuwenden ist. Dieses Handbuch wird bei der Herausgabe des Logos mit versendet.


Ausstellungen und Projekte werden geplant


Auch die Vorbereitungen für das Jubiläum 2021/2022 laufen bereits auf Hochtouren. Ausstellungen, Konzerte, eine Wanderung und ein Projekt auf dem Eisenacher Markt sind geplant.

Superintendent Ralf-Peter Fuchs sagte: „500 Jahre Übersetzung des Neuen Testaments sind für mich etwas ganz besonderes. Wir werden 2021/2022 darüber reden, was das Leben lebenswert macht und das mit der Kraft der Sprache“. Die Planungen seitens der Kirche beginnen gerade. Alle Kirchgemeinden der Kreise machen mit. Eine prominente Predigtreihe in der Eisenacher Georgenkirche wird geplant. „Wir werden dafür sorgen, dass dieses Highlight in Deutschland, Österreich und der Schweiz bekannt sein wird“, versprach Fuchs.

Auf der Wartburg werden gleich zwei Ausstellungen vorbereitet. Vom 4. Mai 2021 bis 27. Februar 2022 wird dort eine Ausstellung mit dem Titel „Luthers Ankunft – Alltag auf der Wartburg“ zu sehen sein. Dabei soll Luthers Alltag während seines zehnmonatigen Aufenthalts auf der Feste Wartburg im ersten Viertel des 16. Jahrhunderts in den Fokus genommen werden.  Genau ein Jahr später wird am 4. Mai 2022 die Ausstellung „500 Jahre Neues Testament – Luthers Übersetzungswerk“ eröffnet. Die Ausstellung ist dem kulturellen Themenjahr Thüringens mit seinem Motto „Bibelübersetzung“ gewidmet. Bis zum 26. Februar 2023 soll auf informativ-unterhaltsame und interaktive Weise der Besucher mit der Problematik und der Geschichte des Übersetzens vertraut gemacht, die Kraft der Sprache als wichtigstes Kommunikationsmittel nachempfunden und die Freude am Schreiben gewonnen werden.

Das Eisenacher Bachhaus zeichnet in seiner Sonderausstellung „Bachs Bibel“ die Bedeutung und die Wirkungsgeschichte von Bachs Kirchenkantaten nach. Die Ausstellung wird an Bachs Geburtstag, dem  21. März 2021, eröffnet und ist bis zum 7. November des Jahres zu sehen.

Der Eisenacher Kulturamtsleiter Dr. Achim Heidenreich plant, ab Mai 2021 einen Industrieroboter-Arm, den „Bibelschreiber“ auf dem Eisenacher Markt zu installieren. Dieser schreibt in neun Monaten, Tag und Nacht, die Luther-Bibel einmal komplett mit Tusche.

Am 14. April 2022 wird das Lutherhaus die preisgekrönte Dauerausstellung zum Leben und Wirken des Reformators „Luther und die Bibel“ wieder eröffnen.

Zudem soll eine geführte Wanderung auf dem Lutherweg 1521 angeboten werden. Dabei soll Luthers Weg von Eisenach nach Worms authentisch auf der historischen Route nacherlebt werden.
All diese Termine sind im frisch gedruckten Flyer der EWT zusammengefasst.


Eisenach wirbt gemeinsam mit Wittenberg und Worms auf der Internationalen Tourismus Börse in Berlin

„Da das Jubiläum nicht nur ein Ereignis vor Ort ist, haben wir schon vor einiger Zeit Kontakt mit den Städten Wittenberg und Worms aufgenommen, um Planungen abzustimmen und uns gegenseitig auch im Marketing zu unterstützen“, erklärte Oberbürgermeisterin Katja Wolf. Sie wird mit den Oberbürgermeistern der beiden Städte zu einer gemeinsamen Pressekonferenz auf der ITB auftreten. Vorbereitet wird die Pressekonferenz von der EWT. Auch in dem neuen Terminflyer werden die Projekte aus Wittenberg und Worms beworben, die im Zusammenhang mit dem Ereignis stehen. Im Gegenzug erhält Eisenach auch in deren Printprodukten einen Platz. „Ich glaube, die Geschichte von Luthers Entführung, von seinen Gewissenskonflikten, von seiner inneren Zerrissenheit und von seiner schöpferischen Glanzleistung muss im Jahr 2021/22 erzählt werden“, so Wolf weiter. Diese Geschichte gehört zur Stadt und zur Region und verbindet uns mit Wittenberg und Worms. Um dies zu verdeutlichen, soll auch ein gemeinsames Projekt aller drei Städte initiiert werden.