Lutherdenkmal glänzt wieder: Konservierungsarbeiten gehen voran

310 Stunden Arbeit hat Restaurator Benito Sellin zusammen mit einem Kollegen bislang in die Konservierung des Eisenacher Lutherdenkmals auf dem Karlsplatz investiert. Vier Wochen waren sie damit beschäftigt, neben dem Sockel die Reliefs unterhalb des Luther-Standbildes zu bearbeiten. Eine Arbeit, die sich sehen lassen kann. Das findet auch Nils-Albrecht Metzler vom Landesamt für Denkmalpflege. Zusammen mit dem Restaurator und Claudia Müller von der Unteren Denkmalschutzbehörde schaute er sich das Ergebnis an. Ziel der Restaurierungsarbeiten war das Beseitigen der am kultur-historisch wertvollem Denkmal vorhandenen Schäden.

 

Dazu gehörten unter anderem schwarze, drei bis vier Millimeter dicke Krusten. Sie waren über die Jahre unter anderem aufgrund des hohen Alters des Denkmals und aufgrund von Verschmutzungen in der Umwelt entstanden. Aufgrund der dunklen Krusten wirkte das Denkmal bisher düster und vernachlässigt. Fast die gesamte Oberfläche der Bronze war stark geschädigt. Restaurator Sellin und sein Mitarbeiter haben die Krusten in Handarbeit entfernt, um die Reliefs so schonend wie möglich zu bearbeiten. Anschließend überzogen sie sie mit einem Schutzwachs.100 Stunden Arbeit stecken in einem Relief. Sellin und sein Kollege sind rechtzeitig vor dem Winter fertig geworden. Das ist wichtig, weil ansonsten Niederschläge in Form von Regen oder Schnee sowie Frost die Korrosion verschlimmert hätten.

 

Viele kleine Details sind dank der Restaurierungsarbeiten schon jetzt wieder sichtbar geworden. Unter anderem auf den Relieftafeln unterhalb des Luther-Standbildes. "Die künstlerische Qualität kommt jetzt sehr viel besser zur Geltung", sagte Metzler im Hinblick auf die Reliefs. Eines davon zeigt Luther als Junker Jörg, im Hintergrund ein Buch und ein Regal. Selbst die kleinen, feinen Schriftzüge im Buch sind jetzt sichtbar. Auch das Geschirr im Regal ist zum ersten Mal zu sehen. Ebenfalls fein heraus gearbeitet worden sind auf einem anderen Relief die Wartburg und feine, kleine Blätter an einem Ast.

 

Zu verdanken hat die Stadt Eisenach dies unter anderem dem Verkehrsverein. Denn der Verein übernimmt den städtischen Eigenanteil an der Maßnahme. "Für dieses Engagement sind wir sehr dankbar", sagte Oberbürgermeisterin Katja Wolf. Der erste Baubschnitt kostete 13.000 Euro. Davon stammen 10.000 Euro vom Landesamt für Denkmalpflege und 3.000 Euro vom Eisenacher Verkehrsverein. 2014 soll der zweite Bauabschnitt am Denkmal beginnen. Dazu gehört die Konservierung des großen Luther-Standbildes, die Sanierung des Sockels und die Konservierung des vierten Reliefs an der Rückseite des Denkmals. Die Baukosten betragen rund 13.000 Euro.

 

Wer selbst einen finanziellen Beitrag zur Konservierung des Lutherdenkmals leisten möchte, kann diesen bei der Wartburg-Sparkasse (BLZ 840 550 50) auf das städtische Konto mit der Nummer 2003 einzahlen. Bitte den Verwendungszweck "Spende Lutherdenkmal" angeben.