Fast 150 Seiten umfasst die Wohnungsmarktprognose für die Stadt Eisenach. Das Papier ist nach dem gestrigen Stadtratsbeschluss eine wichtige Grundlage für zukünftige Steuerungsprozesse in der Stadtentwicklung. Darin enthalten sind Vorschläge und Empfehlungen für Leitlinien in der Wohnraumentwicklung. Es wird auch Handlungsbedarf aufgezeigt. Dieser ist beispielsweise gegeben, wenn es um altersgerechte Wohnungen geht. Zirka 1000 zusätzliche altersgerechte und barrierefreie Wohnungen werden in der Wartburgstadt gebraucht. Das deckt sich mit den Daten des Sozialmonitors der Wartburgstadt. Er hat ermittelt, dass der ohnehin hohe Anteil an Senioren weiter steigen wird. Überhaupt wird die Zahl der Haushalte bis zum Jahr 2035 zunehmen. In erster Linie die Ein- und Zweipersonenhaushalte, die größeren Haushalte werden zurückgehen. Darauf muss der Wohnungsmarkt reagieren. Derzeit – so listet es die Prognose auf – sind es vor allem Vier-Raum-Wohnungen, die am häufigsten in Eisenach vertreten sind (32 Prozent). Wohnungen mit ein oder zwei Räumen machen zehn Prozent des Wohnungsbestandes aus.
5000 bis 6000 einkommensschwache Haushalte hat die Untersuchung in Eisenach ermittelt. Preiswerte Mieten sollten daher erhalten bleiben. Derzeit liegt die durchschnittliche Miete für die Gesamtstadt bei 5,66 Euro pro Quadratmetern. Mieten über sieben Euro pro Quadratmeter sind nur für Erstbezug oder neuwertige Wohnungen zu erzielen.
Erfreulich ist, dass sich die Zahl der Wohnungs-Leerstände verringert hat – Sinken der Leerstandsquote von 8,8 Prozent auf 6,7 Prozent in der Gesamtstadt, in der Kernstadt von 9,5 Prozent auf 7,0 Prozent. Das liegt daran, dass mehr Menschen nach Eisenach ziehen, die Einwohnerzahlen damit steigen. Zukünftig wird der Bau von neuen Wohnungen sowohl in Ein- und Zweifamilienhäusern als auch in Mehrfamilienhäusern notwendig sein. Für die Stadt bedeutet dies, ein entsprechendes Flächenangebot für den Bau von Wohnungen und Einfamilienhäusern bereitzuhalten.
Ausgewählte Beispiele aus der Prognose:
In Eisenach-Nord stehen die meisten Wohnungen leer (17 Prozent).
Wegen vieler Altbauten stehen auch im Bezirk Stiegk (15 Prozent) und Oppenheimstraße (13 Prozent) viele Wohnungen leer.
Im Jahr 2015 gab es in Eisenach 23.317 Wohnungen, überwiegend Wohnungen in Mehrfamilienhäusern (75 Prozent). 16 Prozent der Wohnungen befinden sich in Einfamilienhäusern, zehn Prozent in Zweifamilienhäusern und 0,3 Prozent in Wohnheimen.
Am häufigsten gibt es in Eisenach Vier-Raum-Wohnungen (32 Prozent) und Drei-Raum-Wohnungen (24 Prozent).
Auf große Wohnungen mit fünf Räumen beziehungsweise sechs und mehr Räumen entfallen 21 Prozent / 13 Prozent, kleine Wohnungen mit ein bis zwei Räumen haben einen Anteil von zehn Prozent.
Die Durchschnittsmiete für Wohnungen in der Gesamtstadt beträgt 5,66 Euro pro Quadratmeter.
Die Zahl der Ein- und Zweipersonenhaushalte wird bis 2035 steigen, größere Haushalte werden weniger.
Es werden zunehmend altersgerechte Wohnungen gebraucht.
Sonstige Informationen:
Das Gutachten ist vom IfS Institut für Stadtforschung und Strukturpolitik GmbH in Zusammenarbeit mit Tobias Jacobs (Timourou Wohn- und Stadtraumkonzepte) erstellt worden. Weil die Stadt ihr Integriertes Stadtentwicklungskonzept fortschreibt, braucht es aktuelle Informationen zur aktuellen Wohnungsmarktentwicklung und zum künftigen Wohnungsbedarf. Weiterhin sollte der Wohnungsleerstand erfasst werden. Im Ergebnis treffen Wohnungsmarktanalyse und Wohnungsmarktprognose Aussagen zu quantitativen und qualitativen Aspekten des Wohnens in Eisenach. Zusätzlich sind im Rahmen der Untersuchung Aussagen zum wohnungspolitischen Handlungsbedarf und zu Handlungsmöglichkeiten der Stadt Eisenach im Bereich Wohnen erarbeitet worden.
Die Wohnungsmarktprognose ist im Internet einsehbar und kann auf der städtischen Internetseite eisenach.de heruntergeladen werden.