Lieber Eisenacherinnen und Eisenacher,
 
Dieses Jahr hatte es in sich.
Da war aber auch so ziemlich alles dabei.
Wir haben einen neuen Stadtrat, wir haben nun doch noch einen städtischen Haushalt, wir haben gemeinsam eine gute neue Perspektive für das Tor zur Stadt entwickelt, ...
Das sind nur drei, vielleicht die wichtigsten Dinge, die mir bei der Rückschau auf das Jahr 2014 sofort einfallen. Und ich gestehe, die beiden letztgenannten Dinge machen mich auch ein wenig stolz, weil sie mit viel Arbeit, ein wenig Mut und zum Teil gegen Widerstand erreicht wurden. Der städtische Haushalt etwa konnte nur durch das Mittun und den Einsatz vieler Ratsmitglieder und der Verwaltung auf den Weg gebracht werden. Damit ist es gelungen, dass die Stadt soviel an finanzieller Hilfe vom Land erhält (Bedarfszuweisungen) wie noch nie zuvor. Und schon dies zeigt, dass die Arbeit kein Selbstzweck ist, sondern wir mit diesem Geld investieren - in die Zukunft dieser Stadt. Es ist nur ein Beispiel, aber es zeigt wie viel wir schaffen können, wenn wir die Probleme gemeinsam und nicht gegeneinander angehen.
Noch viel deutlicher wird dies beim Tor zur Stadt. Das ursprüngliche Projekt wollte kaum ein Eisenacher. Nun ist es gelungen, ein neues auf den Weg zu bringen. Ich bin optimistisch, dass dieses Projekt recht nah an dem sein wird, was wir Eisenacher gemeinsam mit der Planerwerkstatt als unser Projekt" erdacht haben.
Diesen Schwung wollen wir mitnehmen in das neue Jahr, um gemeinsam mit der Verwaltung, dem Rat, aber vor allem auch Ihnen, liebe Eisenacherinnen und liebe Eisenacher, die Stadt weiter voranzubringen. Es gilt die nun möglichen Investitionen umzusetzen, neue anzuschieben, noch mehr Fahrt in der Vorbereitung des Luther-Jahres 2017 aufzunehmen, aber auch den ganz alltäglichen Wahnsinn zu bestehen.
Ich möchte aber, dass es im Jahr 2015 nicht nur darum gehen kann, die geplanten Investitionen abzuarbeiten.
Ich will, dass die Dreifelder-Halle in der Oststadt der Realisierung näher rückt und die Wartburgschüler schnellstmöglich in ihr altes" Gebäude zurück können. Ich will auch daran arbeiten, dass die Aßmannhalle schnellstmöglich ausgebaut wird.
Genauso will ich die weitere Entwicklung unserer Schulen befördern und unserer Wirtschaft Wege ebnen und erleichtern. Der soziale Kitt" in der Stadt darf dabei natürlich nicht aus den Augen verloren werden. Das mag sich nach Phrasendrescherei anhören, ist aber ernst gemeint. Ich sehe da in vielen Bereichen echte Chancen, die ich zu nutzen gewillt bin. All dies und noch mehr möchte ich mit dem Rat und Ihnen, liebe Eisenacherinnen und Eisenacher, angehen. Es ist in unserer Hand, ob wir dies umzusetzen vermögen. Ich bin optimistisch. Das Jahr 2014 hat mir gezeigt: Wir Eisenacher können gemeinsam mehr schaffen, wollen gemeinsam mehr schaffen und müssen gemeinsam mehr schaffen.
Daher will ich den von mir als OB begonnen Weg der verstärkten Bürgerbeteiligung weiter gehen. Das bedeutet nicht nur, dass ich Sie jetzt schon herzlich zu den anstehenden Einwohnerversammlungen einlade. Es bedeutet auch, dass es natürlich regelmäßig die mir wichtigen Bürgersprechstunden geben wird. Das heisst genauso, dass Ihre Meinung gefragt ist, Sie sich auch weiter einbringen sollen, um - wie beispielsweise beim Tor zur Stadt- das Beste für die Stadt nicht nur zu suchen, sondern auch zu finden. Und dies im fairen Austausch der Meinungen, kompromissbereit und mit gegenseitigem Respekt. Deshalb möchte mit Ihnen und dem Stadtrat das Konzept der Stadtteilräte entwickeln.
Das kommende Jahr wird nicht einfacher als das vergangene. Aber neben den anstrengenden Tagen, dem manchmal auftauchenden Ärger und den sich auftürmenden Problemen gab es im Jahr 2014 wieder viele berührende, kleine und große Momente, Gespräche und Begegnungen, die einfach nur schön waren und Mut machen. Diese Momente, Gespräche und Begegnungen - gerade mit den Eisenacher Bürgern - lassen mich immer wieder die ungeheure positive Energie spüren, die in dieser Stadt steckt. Und diese Energie ist Ansporn genug, mich gemeinsam mit Ihnen weiter für diese Stadt ins Zeug zu legen.
Ihre Katja Wolf
Oberbürgermeisterin