Stadtsanierung: Viele Millionen Euro Fördermittel für private Baumaßnahmen

Gleich an mehreren markanten Stellen in der Innenstadt werden zur Zeit Häuser saniert und Lücken geschlossen: Am Markt, in der Goldschmieden- und Schmelzerstraße und am Frauenplan. Möglich ist dies durch die Stadtsanierung, gefördert von Bund, Land und der Stadt Eisenach, die trotz schwieriger Haushaltslage in diesem Jahr 6,51 Millionen Euro für die Stadtsanierung ausgibt. 1,6 Millionen Euro davon sind für private Maßnahmen vorgesehen.

Das Gebäude Markt 5, an der Ecke Goldschmiedenstraße, war lange Zeit unansehnlich. Nun wird die Fassade saniert. Die Arbeiten sind nahezu abgeschlossen, die Gebäude rund um den Markt glänzen nun durch ihr neues oder saniertes Äußeres. Die Sanierung des Gebäudes Markt 6-8 (ehemaliger "Tierfreund") ist für 2009 geplant. Auch am Frauenplan schreitet die Sanierung voran: derzeit läuft dort die komplexe Modernisierung des Gebäudes mit der Hausnummer 4. Und in der Goldschmiedenstraße wurden die rückwärtigen Gebäude der Nummer 15 abgerissen. Die Sanierung der Vordergebäude folgt. Und in der Schmelzerstraße 16/18 wird die Lücke des ehemaligen "Schmelzerhofs" geschlossen.

Alle Maßnahmen haben eins gemeinsam: Sie werden gefördert mit Mitteln der Städtebauförderung. Dafür legen der Bund, das Land Thüringen und die Stadt zusammen. Beim wichtigsten Programm, dem städtebaulichen Denkmalschutz geben Bund und Land je 40 Prozent und die Stadt 20 Prozent der Förderung, bei anderen Programmen wird die Summe gedrittelt. Gefördert werden neben öffentlichen auch private Vorhaben in den Bereichen Innenstadt, Georgenvorstadt sowie Ehrensteig  und Frankfurterstraße.

2007 und 2008 hat die Stadt 25 private Maßnahmen im Rahmen der Stadtsanierung beantragt, die vom Landesverwaltungsamt bewilligt wurden. Davon waren drei Komplettsanierungen, bei denen zehn modernisierte Wohnungen entstehen. Alleine diese Maßnahmen haben einen Umfang von 1,84 Millionen Euro, wovon 440.000 Euro Fördermittel sind. Dazu kommen neun Instandsetzungen von Fassaden, (Investitionsvolumen 3,86 Millionen Euro, davon 537.000 Euro Förderung). Weiter wurden im Rahmen von zehn Ordnungsmaßnahmen 43 Wohnungen abgerissen, dafür  haben private Eigentümer 332.000 Euro investiert, wovon 277.000 Euro Fördermittel waren. Überdies wurden zwei Kirchen zum Teil saniert, indem Dach und Fassade hergerichtet wurden - diese Investitionen in Höhe von 324.000 Euro wurden mit 127.000 Euro gefördert.
Insgesamt wurden seit Anfang 2007 also rund 5,7 Millionen Euro in private Gebäude investiert, wovon 1,38 Millionen Euro Fördermittel  im Rahmen der Stadtsanierung  waren.

Seit 1991 flossen aus der Städtebauförderung Mittel in Höhe von 13,9 Millionen Euro in private Baumaßnahmen. Damit wurden Investitionen im Wert von insgesamt rund 40,5 Millionen Euro angeschoben.

Die Stadtsanierung ist damit nicht nur ein wichtiges Instrument, um private Sanierungsmaßnahmen zu fördern, sondern auch ein Motor des regionalen Handwerks, weil das Programm Arbeit schafft. Weitere positive Effekte der Stadtsanierung: Es werden Wohnungssuchende angezogen, der Aufenthalt in der Stadt wird insgesamt attraktiver. Leerstände werden reduziert, der Gebäudebestand in der vorderen Reihe bekommt mehr Licht und Luft. Nicht zuletzt werden dank der Förderung auch die Mietpreise in sanierten Gebäuden stabil gehalten.

Noch in diesem Jahr sind weitere private Maßnahmen geplant: So sollen die Gebäude Johannisstraße 5 und Katharinenstraße 9 saniert werden.

Weitere Informationen zum Thema Stadtentwicklung und -sanierung gibt es im Internet unter www.eisenach.de, Bereich Bürgerservice, Menüpunkt "Stadtentwicklungs-Portal".
Für Auskünfte steht auch die Abteilung Stadtentwicklung der Stadtverwaltung im Gebäude Markt 22 zur Verfügung (Telefon 03691/670517).
Ebenso Auskunft gibt die Stadtsanierungsgesellschaft (SSG) als Sanierungsbeauftragte der Stadt Eisenach. Das Sanierungsbüro ist zu finden in der Goldschmiedenstraße 1 im Dachgeschoss (Telefon 03691/71402). Geöffnet ist es montags bis donnerstags. Sprechzeiten: Dienstag 9 bis 12 Uhr, Donnerstag 14 bis 17:30 Uhr.