Tag des offenen Denkmals 2006: Der Landschaftsgärtner und Gartenkünstler Eduard Petzold

Tag des offenen Denkmals 2006: Der Landschaftsgärtner und Gartenkünstler Eduard Petzold

In der Wartburgstadt Eisenach schuf der deutsche Landschaftsgärtner und Gartenkünstler Carl Eduard Adolph Petzold (1815 – 1891) im 19. Jahrhundert drei Parkanlagen – Neuenhof, Dürrer Hof und Pflugensberg. Petzolds Parkbeiträge in Eisenach bildeten den Ausgangspunkt seiner internationalen Karriere als Gartenkünstler und stehen deshalb in diesem Jahr im Mittelpunkt des Tags des offenen Denkmals.

Carl Eduard Petzold war Schüler des berühmten deutschen Landschaftsarchitekten und Parkschöpfers Fürst Hermann von Pückler-Muskau. 1831, im Alter von 16 Jahren, trat Petzold als Lehrling in die Gärtnerei des Fürsten von Pückler-Muskau ein und erhielt 1834 den Gehilfenbrief.

1838 erhielt er seine erste Anstellung: Von 1838 bis1840 gestaltete er die Besitzung Neuenhof bei Eisenach von Georg C. Riedesel Freiherr zu Eisenbach mit dem Auftrag, die Anlagen des Freiherrn zu „muskovitieren", und richtete dort eine Gärtnerei ein. Durch seine Umgestaltungen in Neuenhof - „eigentlich nur eine Ausschmückung des Werraflusses"-, sei nach eigener Einschätzung sein Bekanntheitsgrad gestiegen.
Die Neuenhofer Parkanlage stellt den Ausgangspunkt für die weitere Laufbahn von Eduard Petzold in Thüringen dar.

Als Petzold 1840 Neuenhof verlassen wollte, konnten die Auftraggeber von Eichel und Riedesel den inzwischen anerkannten Gärtner nur durch einen günstigeren Vertrag für weitere drei Jahre halten, um ihre Anlagen fertigstellen zu lassen. In dieser Zeit bearbeitete er den der Familie Eichel-Streiber gehörenden Besitz Dürrerhof bei Hötzelsroda.
In den Jahren 1841 – 1843 wandelte er zudem im Auftrag des Besitzers der Eisenacher Kammgarnspinnerei Christian Friedrich Eichel mehrere Grundstücke am Pflugensberg (insgesamt 4,2 Hektar) in einen Landschaftsgarten um.
Nach eigenen Angaben beschäftigte der Muskauer Gärtner „in den Anlagen Neuenhof, Flugensberg und Dürrerhof 200 Arbeiter. An allen drei Orten hatte ich Untergärtner, welche meine Anordnungen ausführten".

1844 bis 1852 war Carl Eduard Petzold Großherzoglich-Weimarer Hofgärtner in Ettersberg und Weimar. Von 1852 bis 1872 leitete er als „Park-Inspector" die Arbeiten an Pücklers Park zu Muskau und wurde in dieser Zeit - als Höhepunkt seiner Laufbahn – außerdem zum Parkdirektor der Niederlande berufen.

Carl Eduard Petzold konzipierte insgesamt 174 Parks und Gartenanlagen in ganz Europa. In Thüringen gehören neben den genannten Anlagen unter anderen auch der Schloßpark Tiefurt bei Weimar und die Parkanlagen von Schloß Altenstein und Wilhelmsthal zu seinen Arbeiten. Außerdem publizierte Petzold zahlreiche Fachbücher und -aufsätze.
Zur Fortbildung unternahm er größere Bildungsreisen durch Deutschland, Italien, Österreich, Ungarn, Böhmen, Belgien, die Niederlande, die Schweiz, Frankreich und England.

Carl Eduard Petzold starb 1891 im Alter von 76 Jahren.

(Quelle: Dr. Michael Rohde)