Der Stadtwald Eisenach

Der Stadtwald Eisenach erstreckt sich über eine Länge von rund 14 Kilometern - von den Reihersbergen und dem Petersberg im Osten bis an die hessische Grenze bei Göringen im Westen. In Nord-Süd-Richtung reicht der städtische Wald etwa über eine Länge von 11 Kilometern von den wartburgnahen Hängen im Süden bis zu den Waldflächen am Mihlaer Berg im Norden. Die Höhenlage des Waldes reicht von 200 Meter über NN bis auf 380 Meter über NN. Die gesamte Waldfläche von ca. 535 Hektar setzt sich aus vielen einzelnen Waldgrundstücken in mehreren Gemarkungen zusammen.

 

 

Standortverhältnisse

Die zersplitterte Lage der einzelnen Waldflächen wird ebenfalls anhand der verschiedenen Wuchsgebiete deutlich:

 

- Werra-Bergland: 253,10 ha

- Nordwestlicher Thüringer Wald: 143,85 ha

- Waltershäuser Vorberge: 54,04 ha

- Westlicher Beckenrand: 2,61 ha

- Neukirchener Platte 35,20 ha.

 

Übersichtskarte des Stadtwaldes

Die Bäume des Stadtwaldes wachsen zu 80 Prozent auf Muschelkalkstandorten, die restlichen Waldflächen stehen auf Eisenacher Rotliegendem und Buntsandstein. Damit ist die Nährstoffversorgung an den meisten Standorten überaus gut - insbesondere für Laubmischwälder mit einem hohen Anteil Edellaubholz. Auf 70 Prozent der Flächen herrscht ein feuchtes Klima vor. Angesichts der globalen Klimaentwicklung ist mit einer Verschiebung zu trockneren Standortverhältnissen zu rechnen.

 

 

 

Baumarten und Holzeinschlag

Die im Stadtwald vorkommenden Hauptbaumarten sind Buche, Fichte, Kiefer und Eiche. Der durchschnittliche Holzvorrat liegt bei 298 Vorratsfestmetern und bewegt sich damit im Durchschnitt Thüringens. Aufgrund der Einzelplanung für jeden Bestand ist für die Flächen des Stadtwaldes insgesamt ein Holzeinschlag von 5,7 Erntefestmetern pro Jahr und Hektar ermittelt worden. Diese Holzmenge setzt sich aus vermarktungsfähigen Holzsorten und dem sogenannten „nicht verwertbaren Derbholz“ zusammen.

 

 

 

Alter der Waldbestände

In den städtischen Wäldern stehen überwiegend ältere Bäume. Die Forstfachleute teilen die Waldbestände in Altersklassen ein. Speziell die Kiefern haben überwiegend die Altersklassen VI bis VIII (100 bis 160 Jahre) erreicht, die Buchenbestände die Altersklassen VII bis IX (120 bis 180 Jahre). Deshalb sollen diese Wälder mittelfristig genutzt werden. Dabei soll jedoch die gewünschte Schirmstellung für die Verjüngung beachtet werden. Das bedeutet, dass beim Holzeinschlag nicht alle alten Bäume gefällt werden. Es bleibt eine gewisse Anzahl der alten Bäume stehen, die mit den nachwachsenden, jungen Bäume eine natürliche Waldentwicklung fördern. Besonders kritisch sehen die Forstleute die Situation bei den Kiefern, da ein erheblicher Anteil der älteren Kiefernbestände an schlecht erschlossenen Hangbereichen steht. Bei der Buche sollten vorrangig die Altbestände genutzt werden, in denen bereits eine deutliche Rotkernbildung und damit Entwertung eingesetzt hat oder zu erwarten ist.

 

 

 

Funktionen des Waldes

Der Wald der Stadt Eisenach ist nicht nur Holzlieferant (Nutzfunktion), sondern erfüllt noch weitere Funktionen für Natur und Menschen. Erhebliche Flächenanteile sind:

 

• Trinkwasserschutzgebiet

• Landschaftsschutzgebiet / Naturpark / Naturschutzgebiet

• Klimaschutzwald

• Erosionsschutzwald

• Erholungswald.

 

Der stadtnahe Bereich der Wälder sowie die Lage zu den touristischen Anziehungspunkten Wartburg, Drachenschlucht und Rennsteig erfordern, dass für einige Flächen der Erholungsaspekt vor die Waldnutzung zu stellen ist.

 

 

 

Ziele der Waldbewirtschaftung

Die Stadt Eisenach hat das Thüringer Forstamt Marksuhl mit dem Bewirtschaften ihrer Wälder beauftragt. Dazu wurde ein sogenannter Beförsterungsvertrag geschlossen. Das Forstamt unterbreitet dafür fachlich begründete Vorschläge auf der Grundlage des Thüringer Waldgesetzes (ThürWaldG). Dieses ist auch beim Erstellen der längerfristigen Planung der forstlichen Bewirtschaftung (in der Regel für zehn Jahre) die Basis. An der aktuell gültigen Planung, die seit 1. Januar 2014 in Kraft ist, wirkten Vertreter der Stadt Eisenach mit, bevor sie schließlich der Stadtrat bestätigte.

 

Die wichtigsten Bewirtschaftungsziele sind:

 

1. bessere Erschließung der Waldflächen (Voraussetzung für alle weiteren Ziele)

2. Qualitätsverbesserung der einzelnen Waldbestände

3. Umwandlung der Reinbestände in Mischbestände (Waldumbau)

4. Stabilisierung der reinen Nadelholzbestände (Sicherheit gegenüber Schadereignissen)

5. Sicherung und Ausbau der Waldfunktionen

6. Bewirtschaftung des gesamten Stadtwaldes mit positivem Betriebsergebnis.

 

Die angegebenen Ziele sollen im Wesentlichen durch die Nutzung folgender Potentiale erreicht werden:

 

• Konsequente Umsetzung der Hochdurchforstung

• Waldumbau durch Überführung (Pflege) statt durch kostenintensiven Voranbau

• Nutzung der hochmechanisierten Holzernte • bei allen Tätigkeiten: „Konzentration auf das Wesentliche“

• Ausschöpfen der Förderprogramme

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