500 JAHRE BIBELÜBERSETZUNG: PROGRAMM IN EISENACH UND DER WARTBURGREGION MIT WIEDMANN-BIBEL-AUSSTELLUNG UND FESTWOCHE „DIE KRAFT DER WORTE“

Vom Kaiser geächtet und von der Kirche gebannt, versteckte sich Martin Luther fast ein Jahr auf der Wartburg bei Eisenach. Dort vollbrachte er seine wohl schöpferischste Leistung: die Übersetzung des Neuen Testaments. Dieses Jubiläum jährt sich aktuell zum 500. Mal. Gleichzeitig schuf Luther mit der allgemein verständlichen Übersetzung der Bibel die Grundlage der deutschen Hochsprache. Der Freistaat Thüringen stellte das Touristische Themenjahr 2022 deshalb unter das Motto „Welt übersetzen“ und bewirbt die Thüringer Lutherstätten international.

Auch die Stadt Eisenach, der Wartburgkreis und der Evangelisch-Lutherische Kirchenkreis Eisenach-Gerstungen präsentieren im Jahr 2022 ein umfangreiches Programm rund um das Übersetzungswerk Luthers. Dieses wird gemeinsam mit zahlreichen örtlichen Projektpartnern und der Unterstützung unter anderem aus Fördermitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie der Thüringer Staatskanzlei umgesetzt. Insgesamt hat die Stadt Eisenach 530.000 Euro Fördergeld von Bund und Land erhalten. „Ich bin stolz darauf, heute ein Veranstaltungsprogramm zu präsentieren, das die ausgetretenen Pfade der üblichen Beschäftigung mit der Bibelübersetzung Martin Luthers hinter sich lässt. Gerade die Projekte der Kunstakademie Münster und der Kunsthochschule Halle/Burg Giebichenstein sind für mich persönlich höchst spannend“, sagt die Eisenacher Oberbürgermeisterin Katja Wolf.

 

„Vor 500 Jahren hat Luther für seine Bibel-Übersetzung eine Sprache gewählt, die seine Mitmenschen nutzten und die sie verstehen konnten. Damit hat er einen wichtigen Beitrag zur Standardisierung des Deutschen geleistet, vor allem aber auch demonstriert, wie machtvoll Sprache Gesellschaft und Politik beeinflussen kann. Die verständliche Erklärung von Sachverhalten ermöglicht kritisches Denken, intensiven Austausch und letztlich Demokratie. Wer Sprache verändert, verändert Prozesse, Denken und Handeln – auf allen Ebenen des Lebens. Wie relevant das bis heute ist, sehen wir gerade in diesen herausfordernden Tagen. In den zahlreichen Veranstaltungen zum Themenjahr der Übersetzung der Bibel wird es daher auch darum gehen aufzuzeigen, wie wichtig und grundlegend Sprache für unsere offene Gesellschaft ist“, würdigt Tina Beer, Staatssekretärin für Kultur in der Thüringer Staatskanzlei.

 

Sprache verändert die Gesellschaft - bis heute

„Luthers Bibelübersetzung war ein Jahrtausendereignis, das bis heute wirkt. Für Christen weltweit ist seine Bibel das Grundbuch des Glaubens, für alle Deutschen ist sie noch immer sprudelnde Quelle der Sprache. Für uns im Wartburgkreis ist sie jener Teil der Heimatgeschichte, welcher der ganzen Welt bekannt ist. Ich freue mich, dass es im Zusammenwirken vieler Engagierter im Wartburgkreis gelungen ist, ein spannendes Veranstaltungsprogramm an verschiedenen Orten der Region zu organisieren, das die Menschen im Landkreis ebenso wie Gäste aus aller Welt einlädt, die Wirkmacht von Glaube und Sprache auf besondere Weise zu erfahren“, so Landrat Reinhard Krebs.

 

„Luthers Übersetzungswerk ist ein Plädoyer für die Verantwortung eines jeden Einzelnen für ein gelingendes Miteinander. Dies ist eine Herausforderung für unser Reden und Handeln in der Vielzahl aktueller Konfliktfelder. Ich erhoffe mir von den Veranstaltungen des Jubiläumsjahres starke Impulse für Frieden, Versöhnung und einen Geist des Miteinanders“, betont Superintendent Ralf-Peter Fuchs. Dies sei ein Kern der biblischen Botschaft, dafür habe Luther die Menschen gewinnen wollen. „Das gilt es stark zu machen im Jubiläumsjahr. Der Geist einer gelingenden Gemeinschaft soll spürbar werden in den Bildern der Wiedmann Bibel, in den Predigtreihen in Eisenach und nicht zuletzt in der Festwoche im September“, bekräftigt der Superintendent.  

 

 

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