Bei der Eisenacher Friedhofsverwaltung gehen fast täglich Mitteilungen ein, dass Grabbeigaben, Gestecke oder Schnittblumen von den Gräbern gestohlen worden sind. Jüngst ist die Bepflanzung von Urnengemeinschaftsgrabstätten herausgerissen worden. In diesem Fall fehlen Bodendecker namens "Kriechspindel".
Diese Respektlosigkeit trifft nicht nur Angehörige von Verstorbenen, sondern auch die Friedhofsgärtner, deren liebevolle Pflege der Grabstätten auf diese Weise zunichte gemacht wird. Diebstahl von Gräbern zählt unter den Straftatbestand der Grabschändung und Störung der Totenruhe und kann bei persönlicher Betroffenheit bei der Polizei zur Anzeige gebracht werden.
Fachdienst Ordnung kontrolliert regelmäßig
Jeder Diebstahl trägt außerdem seinen Anteil an möglichen Gebührenerhöhungen bei, denn natürlich lässt die Friedhofsverwaltung neu nachpflanzen oder kauft immer wieder neue Gießkannen, die auch ständig gestohlen werden. Aushänge weisen auf dem Gelände des Hauptfriedhofes auf die aktuelle Situation hin.
Vor einiger Zeit war Hundekot auf einer Grabstätte entdeckt worden. Mitarbeiter vom Fachdienst Ordnung kontrollieren jetzt regelmäßig. Erste Verwarngelder sind ausgesprochen worden. Hunde dürfen laut Friedhofssatzung nur zum Friedhof mitgebracht werden, wenn es sich um Assistenztiere oder therapeutische Begleiter für Menschen handelt.
Spenden für die Restaurierung historischer Grabanlagen
Es gibt aber auch Positives zu berichten. An einer Führung auf dem Hauptfriedhof haben kürzlich rund 25 Besucherinnen und Besucher teilgenommen. Gästeführerin Jeanette Hentschel vermittelte Wissenswertes zu Eisenacher Persönlichkeiten und deren letzten Ruhestätten.
So merkte sich wohl jeder, dass der geliebte Vierbeiner von Burghauptmann Bernhard von Arnswald den Namen "Burgwart" trug. Oder wussten Sie, dass auf Familie Schellenträger die allen bekannte Ausflugsgaststätte "Phantasie" im Mariental zurückzuführen ist? Während der Name der Pharmazeutikerfamilie Kade noch heute auf vielen Medikamentenverpackungen auftaucht. Mit solchen und weiteren Informationen schaffte die Gästeführerin einen einprägsamen Bezug zur Gegenwart.
Jeannette Hentschel hatte noch eine Überraschung: Sie spendete 150 Euro von den Gästebeiträgen an die Stadt Eisenach für den zweiten Restaurierungsabschnitt an der Grabstätte von „Familie Wuth“.
Eine nächste öffentliche Führung findet am Sonnabend, 10, Mai, um 14 Uhr, ab Friedhofskapelle statt. Rainer König von der Friedhofsverwaltung stellt die Welt der Grabmalkunst vor. Eintritt wird nicht erhoben, aber es wird ebenfalls um Spenden gebeten.
Weitere Informationen zu Spenden sind hier zu finden.