„Ich bin empört und es macht mich fassungslos, wie mit den Menschen einer ganzen Region umgegangen wird“, betonte Oberbürgermeisterin Katja Wolf. „Ich bin in größter Sorge, dass es in den letzten Wochen keinerlei neue Nachrichten gegeben hat. Die Zukunftsfähigkeit des Eisenacher Opelwerks trifft die Opelwerker wie auch die Beschäftigten der Zuliefer- und Dienstleistungsfirmen.“ Die Allianz für Opel Eisenach traf sich heute (25. Mai) im Eisenacher Rathaus, um sich über den aktuellen Stand in Sachen Opelzukunft auszutauschen.
Bernd Lösche (Betriebsratsvorsitzender von Opel Eisenach) hofft zum einen auf eine nächste Gesprächsrunde mit dem PSA-Management; das in der nächsten Woche stattfinden soll. Er betonte aber auch: „Klar ist: Wir können uns nicht auf diese Weise erpressen lassen. PSA hat die Tarifverträge bei der Übernahme von Opel selbst neu unterschrieben. Diese Verträge müssen eingehalten werden.“
Für Uwe Laubach (1. Bevollmächtigter der IG Metall Eisenach) ist es unerträglich, wie sich PSA öffentlich äußert. „Das ist bewusste Irreführung“, betont er und fordert gleichfalls das Einhalten der Tarifverträge sowie konkrete Aussagen, wie das Opel-Werk zukunftsfähig gemacht werden kann.
Sollten nach dem Gespräch mit PSA nächste Woche keine für den Standort Eisenach akzeptablen Ergebnisse erreicht werden, will die „Allianz für Opel Eisenach“ mit nachdrücklichen Aktionen die Öffentlichkeit sensibilisieren. Dazu sind Unterschriftensammlungen und Informationsangebote in Eisenach angedacht. Hierzu haben der Eisenacher Gewerbeverein wie auch die Ev.-Luth. Kirchgemeinde Eisenach ihre Unterstützung zugesagt.
„Wir müssen deutlich zeigen, dass der französische Konzern es nicht nur mit einigen Betriebsräten zu tun hat, sondern dass die ganze Region mit allen Menschen hinter dem Opel-Werk steht und für den Automobil-Standort kämpfen wird“, waren sich die Akteure der Allianz einig. Oberbürgermeisterin Katja Wolf will außerdem erneut mit den Stadtoberhäuptern der anderen Opel-Städte Kontakt aufnehmen und gemeinsame Aktionen abstimmen.
Die Allianz für Opel Eisenach wird von Landes- und Lokalpolitikern sowie Gewerkschaften, Betriebsräten, der Industrie- und Handelskammer sowie von Vereinen und Verbänden getragen. Die gemeinsame Botschaft: PSA muss seine Zusagen einhalten und das Eisenacher Opel-Werk langfristig sichern.