Private Fotosammlung an Stadtarchiv übergeben

Die Witwe des renommierten Fotografen Friedrich Otto Bernstein schenkte einen Teil des Nachlasses ihres 1999 verstorbenen Ehemannes an die Stadt Eisenach. Es handelt sich um über 50 Werbefotos, einschließlich Negative, die Bernstein in der Zeit von 1956 bis 1958 von verschiedenen Modellen des seinerzeit in Eisenach gebauten Pkw Wartburg gefertigt hat. Frau Bernstein schenkt die Bilder, die der einheimische Fotograf Ulrich Kneise konservatorisch bearbeitet hat, dem Stadtarchiv Eisenach. Oberbürgermeister Matthias Doht nahm die Schenkung an die Stadt heute (22. Oktober 2007) im Automobilarchiv, Friedrich-Naumann-Straße 10 (O2) entgegen.

Friedrich Otto Bernstein, geboren 1929, ist in Eisenach kein Unbekannter. Bereits im Dezember 1995 zeigte der Verein Automobilbaumuseum Eisenach einige Motive aus dem Bernsteinschen Schaffen öffentlich. Und bis März 1996 waren dann seine Fotografien unter dem Titel "Mal sehen ... Fotografie zwischen Ambition und Kommerz" in der Fotogalerie Bohl zu sehen.

Die Stadt Eisenach übernimmt nur den Nachlassteil, der die hiesige Automobilbaugeschichte dokumentiert. Zu gleicher Zeit erhält das Museum der bildenden Künste Leipzig die anderen Motive aus dem Nachlass Bernsteins. Dr. Richard Hüttel, Leiter der Grafiksammlung des Museums wird diese Motive stellvertretend übernehmen.


Biografie: Friedrich Otto Bernstein

geb. 27. Januar 1929 in Leipzig

1948-1952 Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig
Diplomabschluß als Fotografiker

1952-1958 freiberuflich in Leipzig tätig - Werbeaufnahmen und Dokumentationen für den volkseigenen Schiffbau, Schwermaschinenbau, Werkzeugmaschinenbau und für die Automobilindustrie - Werbeaufnahmen für VEB AWE Eisenach
Rennsportfotografie

1958 Übersiedlung nach Westdeutschland - Aufbau eines Ateliers in Düsseldorf
  Werbeaufnahmen für Citroen

1960-1962 Werbekampagne Citroen

ab 1961 Produktwerbung für die Ernst Leitz Wetzlar GmbH, Leica, Trinovid-Ferngläser, Photokina-Messestände

1964 Island-Reise - Fotostudien mit farbigem Licht - erste Tonbildschau

1966/1967 erste elektronisch gesteuerte Mehrfachtonbildschau: 3 Bilder, 6 Projektoren in Überblendtechnik
Entwicklung des DFA (Direkt Fading Additiv-Projektionssystem) gemeinsam mit der Ernst Leitz GmbH

1967 Goldmedaille auf dem Tonbildschau-Festival in Frankfurt/M. für die Tonbildschau "optisches Glas"

ab 1968 erste Multivisionen mit 12 Bildfeldern für die Rosenthal Porzellan AG

ab 1969  Multivisionen für das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung auf internationalen Messen und Weltausstellungen bis 1985

ab 1970  große Multimedia-Show - z.B. Multivisionen mit 70 Bildfeldern und 140 Projektoren

 Multimedia für Renault-Fahrzeuge auf der IAA in Frankfurt

1980 Multimediaproduktion für die Stadt Bonn: "Bonn 2000" (rechnergesteuert)

ab 1985 Aufbau eines Film- und Videostudios, um Film und Video künstlerisch einzusetzen

1991-1993 Foto- und Filmdokumentationen für die Hochtief AG

1995/96 Fotoausstellungen in Eisenach

gest. 9. Juli 1999


Ausstellungen in Eisenach

Dezember 1995  Ausstellung des Vereins Automobilbaumuseum Eisenach im Autopavillon Wartburgallee mit historischen Wartburg-Werbefotos

Ausstellung in der Fotogalerie im Hause Bohl, Karlstr. 32 unter dem Titel "Mal sehen ..... Fotografie zwischen Ambition und Kommerz" (bis März 1996)