Das "Schulobst-Programm" der Europäischen Union (EU) wird in Eisenach seit dem Schuljahr 2011/2012 von nunmehr fünf Schulen genutzt. Dort erhält jedes Kind der 1. bis 4. Klassen einmal pro Woche kostenlos eine Portion frisches Obst oder Gemüse. Dass die Früchte auch bei den Kindern ankommen, dafür sorgen an den Schulen ausnahmslos ehrenamtliche Helferinnen.
In Eisenach freuen sich jede Woche die Schülerinnen und Schüler in den Grundschulen "Jakobschule", "Georgenschule", "Mosewaldschule" und "Petersbergschule" sowie im Förderzentrum "Pestalozzischule" über das "Schulobst". In der Jakobschule ist mittwochs "Obsttag". Vorbereitet wird der gesunde Pausensnack hier seit 2012 ehrenamtlich von drei Frauen: Nicole Kliebisch, Ivonne Rebs und Adelheid Welling.
Jeden Mittwoch treffen sich die drei Frauen bereits kurz nach 7 Uhr im Keller der "Jakobschule" in der Karl-Marx-Straße. Im Speiseraum bereiten sie für die 345 Kinder der Grundschule die frischen Obst- oder Gemüse-Portionen vor. So müssen beispielsweise Äpfel oder Birnen gewaschen werden. An anderen Tagen stehen Möhren oder Kohlrabi zum Schälen bereit. Auch Bananen, Tomaten, Gurken oder Paprika werden regelmäßig geliefert. Das Angebot richtet sich auch danach, welche Früchte oder welche Gemüse Saison haben.
"An manchen Tage dauert es nur eineinhalb Stunden, bis alles zurecht gemacht ist, an anderen Tagen auch mal drei Stunden - zum Beispiel wenn Möhren zu schälen sind", erklärt Adelheid Welling. Sie kommt seit zwei Jahren regelmäßig ehrenamtlich zum Helfen in die Schule. Gemeinsam mit Nicole Kliebisch und Ivonne Rebs verteilt sie die vorbereiteten Früchte nach einer Klassenliste in einzelne Kisten. Diese bringen sie dann mit einem Wagen zu den Unterrichtsräumen. Bis zur ersten Frühstückspause um 8.35 Uhr soll das frische Tagesangebot bei den Kindern sein. "Die Kinder warten schon auf uns, wenn wir das Obst verteilen", sagt Ivonne Rebs. Sie freut sich auf die fröhlichen Gesichter der Kinder, wenn die Kiste mit Bananen oder Äpfeln in der Klasse herum gereicht wird. Dafür kommt sie mittwochs gern schon früh am Morgen in die Schule.
Die Teilnahme der Schulen an diesem Programm ist freiwillig. Alle Schulen in Eisenach, die es beantragt haben, erhalten einmal pro Woche frisches Obst oder Gemüse. Insgesamt werden jede Woche rund 125 Kilogramm Obst oder Gemüse an die Schulen ausgeliefert. Die Kosten für die Früchte und die Lieferung trägt zu 75 Prozent die EU, 25 Prozent bezahlt der Freistaat Thüringen. Um das Zubereiten und Verteilen muss sich der Schulträger vor Ort selbst kümmern. Die Freiwilligen-Agentur Eisenach unterstützt dies mit der Vermittlung von Ehrenamtlichen, ohne deren freiwillige Hilfe das Schulobst-Programm nur schwer umsetzbar ist.
Schulobst-Programm:
Das Schulobst-Programm ist ein 2009 beschlossenes Gesundheitsvorsorgeprogramm der Europäischen Kommission. Ziel ist, mit dem Verzehr von Obst und Gemüse die gesundheitliche Entwicklung der Kinder zu unterstützen.
Weitere Informationen: http://www.thueringen.de/th7/tmsfg/familie/schulobst/