Das Gebäude O2 auf dem Gelände des ehemaligen Automobilwerks Eisenach (AWE) be-herbergt das neue Museum "Automobile Welt Eisenach", in dem die über 100jährige Ge-schichte des Fahrzeugbaus in der Wartburgstadt dokumentiert wird. Damit ist hier ab 4. Juni Automobilgeschichte an einem authentischen Ort zu erleben.
Die kulturhistorische Bedeutung des Museums im O2 liegt im Zusammenspiel von Archi-tektur, Bauweise und industriellem Gebrauch.
1928 übernahm die BMW AG das Eisenacher Fahrzeugwerk und stieg damit in den Auto-mobilbau ein. Das heute denkmalgeschützte Industriegebäude O2 wurde 1935 nach Plä-nen von P. Rinke (München) für BMW errichtet.
Der langgestreckte, dreigeschossige Baukörper hat ein mittig angelegtes Treppenhaus, dem 30 Meter lange Großräume zugeordnet sind. Die Geschoßhöhen von 4,2 Metern las-sen auf variable, vorrangig produktionsorientierte Nutzung schließen.
Nach 1945 fand das O2 als Verwaltungsgebäude des Automobilwerks Verwendung. Stahl-Glas-Erker vor dem Treppenhaus und in Betonrahmen gefaßte Stahl-Fensterbänder in der Fassade, wie sie am O2 zu finden sind, sind typische Gestaltungsmerkmale von Industrie-gebäuden aus den der zwanziger und dreißiger Jahren.
Im Inneren sind Treppenanlage und Stahltüren teilweise original erhalten
In die Sanierung des Gebäudes O2 wurden in den vergangenen sieben Jahren insgesamt 750.000 Euro investiert. Dafür mußte die Stadt einen Eigenanteil von 180.000 Euro auf-bringen. Die Fördermittel in Höhe von insgesamt 570.000 Euro kamen aus dem Städtebau-programm sowie über das Thüringer Ministerium für Wissenschaft und Kunst (102.000 Eu-ro).
Zuerst waren Abbruch- und Freilegungsarbeiten zu erledigen. Danach folgten unter ande-rem eine neue Dacheindeckung, die denkmalgerechte Überarbeitung eines Teils der Fen-ster, die Erneuerung von Elektroinstallation und Eingangsbereich sowie der Einbau einer Einbruch- und Brandmeldeanlage, von Brandschutztüren und Sanitäranlagen und der An-bau einer Fluchttreppe.
Eingebaut wurde zuletzt eine speziell auf die Nutzung des Gebäudes ausgerichtete Hei-zungsanlage, die allein rund 275.000 Euro kostete. Über den Freistaat Thüringen wurde dies mit 165.825 Euro bezuschusst. Dieser Investitionszuschuss wurde aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe �Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" (GA) sowie des �Europäischen Fonds für regionale Entwicklung" (EFRE) gewährt. Der Eigenanteil der Stadt Eisenach an der Heizung betrug 110.000 Euro.