Sehr gute Ergebnisse weist die Bilanz des Projektes "Energiesparen macht Schule" nach dem ersten Jahr aus. Insgesamt verzeichnete die Stadtverwaltung Eisenach im ersten Projektjahr durch das geänderte Nutzerverhalten und kleine Investitionsmaßnahmen eine Energiekosteneinsparung in Höhe von rund 64.000 Euro. Für alle Schulen konnte daraus ein Betrag in Höhe von 19.000 Euro zur Verfügung gestellt werden. Oberbürgermeisterin Katja Wolf überreichte die erwirtschafteten Prämien heute (11. September) im Stadtratssaal an die Vertreter und Energieteams der Schulen. "Mit dem Projekt wurde zugleich ein wesentlicher Beitrag zum Klimaschutz geleistet", lobte Oberbürgermeisterin Katja Wolf das Engagement aller Projekt-Teilnehmer.
Die Stadtverwaltung Eisenach selbst spart mit dem Konzept rund 25.000 Euro. Durchschnittlich konnten ca. 13 Prozent des Heizenergieverbrauchs gesenkt werden. Auch der Stromverbrauch fiel um rund 10 Prozent. Ein weiterer Erfolg war die Verminderung der Kohlenstoffdioxid-Emission. Diese konnte im Jahr 2011 um 162 Tonnen verringert werden.
Der Startschuss für das Projekt "Energiesparen macht Schule" fiel am 1. Januar 2011 an elf Eisenacher Schulen - 3. Grundschule "Georgenschule", 4. Grundschule "Jakobschule", 6. Grundschule "Hörselschule", 2. Regelschule "Oststadtschule", 4. Regelschule "Johann Wolfgang von Goethe", 5. Regelschule "Geschwister Scholl", Elisabeth-Gymnasium, Ernst-Abbe-Gymnasium, Berufsschulzentrum "Ludwig Erhardt" Schulteil II (Siebenbornstraße), Berufsschulzentrum "Ludwig Erhardt" Schulteil V (Nordplatz) und Staatliches Regionales Förderzentrum "Pestalozzi".
Das Projekt "Energiesparen macht Schule"
Das auf fünf Jahre angelegte Energiesparprojekt verfolgt das Ziel, den Energie- und Wasserverbrauch an den Schulen nachhaltig zu senken, das Nutzerverhalten dauerhaft zu ändern sowie mit den natürlichen Ressourcen schonend umzugehen. Zudem soll für die Schüler ein angenehmes Lernklima erreicht werden - mit möglichst optimalen Werten bei Temperatur, Luftfeuchtigkeit und CO2 in den Klassenräumen.
Das Projekt "Energiesparen macht Schule" finanziert sich selbst. Die Schulen erhalten eine vertraglich festgelegte Erfolgsbeteiligung, die sich aus 15 Prozent der in der Schule tatsächlich erzielten Einsparung sowie einer Umlage entsprechend ihrer Schülerzahl zusammensetzt. Weiterhin profitiert vom Erfolg die Stadtverwaltung Eisenach, wobei mindestens die Hälfte der aus dem Projekt eingesparten Mittel wieder für Investitionen in Energiesparmaßnahmen eingesetzt wird. Beispielsweise wurden die einfach verglasten Fenster im Treppenhaus und Flurbereich des Elisabeth-Gymnasiums mit Hostaphan-Isolierfolie sowie die Geschossdecken gedämmt.
Aber auch die Schüler und Lehrer sind bei der Umsetzung des Projektes gefragt. Es wurden Energielehrer benannt und Energieteams mit je zwei bis fünf Schülern gebildet. Ihre Aufgabe ist es, zum Beispiel auf richtiges Lüften (Stoßlüften) sowie die Temperatur im Klassenraum zu achten und diese gegebenenfalls zu regulieren. Daneben sind die Hausmeister angehalten auf eine gemäßigte Temperatur und Energieeinsparungen zu achten. Dies gilt vor allem in der Ferienzeit. Zur besseren Kontrolle sollen die Hausmeister demnächst auch mit transportablen Thermo-Hygrometern ausgestattet werden.
Das Einsparpotenzial des Projektes "Energiesparen macht Schule" wird auf etwa 15 bis 18 Prozent geschätzt. Um ein bestmögliches Ergebnis zu erreichen, werden vielfältige Methoden angewandt.
Zu Beginn des Projektes gab es Weiterbildungsseminare für Lehrer und Hausmeister zum Energieeinsatz und zur Energieeinsparung in der Schule. Des Weiteren erhielten die Schulen Messgeräte bzw. Experimentierkoffer. Diese erleichtern die pädagogische Umsetzung im Unterricht und ermöglichen eine wissenschaftliche Herangehensweise an das Energiesparen. Außerdem unterstützte eine Firma die Schulen mit Unterrichtsmaterialien wie Plakaten, Aufklebern und Ansteckbuttons. Generell erhalten die Schulen einen monatlichen Energierundbrief mit weiteren Energietipps. Eine jährliche Gebäude-Inspektion mit den Mitarbeitern der städtischen Gebäudemanagement-Abteilung, den Hausmeistern und Schulleitern trägt dazu bei, weitere Einsparpotenziale zu erkennen.
Den federführenden Auftrag für das Projekt "Energiesparen macht Schule" erhielt die Firma "Energie gewinn!" aus Jena, die bei der Umsetzung eng mit der in Bielefeld ansässigen "e&u energiebüro gmbh" sowie der DP Gebäudeenergieberatung Mühlhausen zusammen arbeitet. Sie stehen den Mitarbeitern des Gebäudemanagements, den Hausmeistern und den Mitgliedern der Energieteams, den Energielehrern sowie den Schulleitern sowohl bei fachlichen als auch pädagogischen Fragen unterstützend zur Seite. Die beteiligten Firmen erhalten eine erfolgsabhängige Provision.
Ziele für das zweite Projektjahr
Im zweiten Jahr des Projektes liegen die Schwerpunkte in den Bereichen der kontinuierlichen Anlagenbetreuung, der Umsetzung von Energiesparmaßnahmen, dem Anbieten pädagogischer Maßnahmen sowie der Information für Drittnutzer.
Es ist geplant, die Grundschulen "Am Petersberg" und "Mosewaldschule" sowie die "Wartburgschule" ab 2013 in das Projekt aufzunehmen.
Weitere Energieteams und Energielehrer können noch benannt wurden. Außerdem werden die Hausmeister künftig in zwei Teams eingeteilt, um eine bessere Zusammenarbeit bei größeren Projekten zu gewährleisten. Ein weiterer Vorteil wird von einem schnelleren Informationsaustausch zwischen den Schulleitern und den Teamleitern der Hausmeister erhofft, die regelmäßig vor Ort sein werden.