500 JAHRE BIBELÜBERSETZUNG: FESTLICHER ABSCHLUSS DER EISENACHER PILGERBIBEL

Sechs Personen blättern in der Wiedmann-Bibel.

Zur Finissage im Eisenacher Stadtschloss wurde Martin Wiedmann von seiner Familie begleitet: Sohn Florian (links), Martin Wiedmann (von rechts), Sohn Willy und Ehefrau Barbara Wiedmann. Gemeinsam mit Superintendent Ralf-Peter Fuchs (Zweiter von links) vom evangelisch-lutherischen Kirchenkreis Eisenach-Gerstungen und Oberbürgermeisterin Katja Wolf (Dritte von links) sahen sie sich die Ausstellung an.

Ein Mann und eine Frau halten das Goldene Buch der Stadt in die Kamera.

Martin Wiedmann trug sich in das Goldene Buch der Stadt ein.

Am Samstag, 30. Oktober, einen Tag vor dem Reformationstag, konnten Bürger*innen die feierliche Finissage der Sonderausstellung zur Eisenacher Pilgerbibel im Stadtschloss erleben. Auch die dazugehörige Freiluftausstellung im Eisenacher Helltal, die unterhalb des Reuter-Wagner-Museums beginnt, fand nach sieben Monaten mit einer letztmaligen Führung ihren Abschluss. Damit ist das Jubiläumsjahr 500 Jahre Bibelübersetzung nun offiziell beendet. Seit dem 4. Mai hatte die Stadt Eisenach die 3333 Bilder des Stuttgarter Künstlers Willy Wiedmann auf großformatigen Drucken auf dem Weg vom Helltal hinauf zur Wartburg ausgestellt. Wiedmann schuf in 16 Jahren die sogenannte Wiedmann-Bibel, in der er das Alte und das Neue Testament in Bilder übersetzte. Zum festlichen Ausstellungsende mit Führung und Vortrag war der Sohn des verstorbenen Künstlers, Martin Wiedmann, mit seiner Familie angereist. Anschließend trug sich Martin Wiedmann in das Goldene Buch der Stadt ein.

 

„Die Pilgerbibel war ein einzigartiges Projekt, das mir besonders ans Herz gewachsen ist. Es hat Menschen aller Altersstufen, aus unterschiedlichen Kulturen und sowohl Einheimische als auch Gäste unserer Stadt zusammengeführt. Damit ist nicht nur ein niedrigschwelliges Übersetzungswerk der oft sperrigen Texte der Bibel gelungen, sondern ein Ort der Begegnung und des Austausches geschaffen worden“, sagte Oberbürgermeisterin Katja Wolf. Mit dem Ende der Ausstellung geht der Reigen der beiden Jubiläumsjahre 2021 und 2022 zu Ende. Der Reformator Martin Luther erreichte am 4. Mai 1521 die Wartburg, wo er nach Monaten der Isolation in nur elf Wochen das Neue Testament ins Deutsche übersetzte.

 

Die Stadt Eisenach, der Wartburgkreis und der Evangelisch-Lutherische Kirchenkreis Eisenach-Gerstungen präsentierten zu diesem Jubiläum unter dem Motto „Welt Übersetzen“ ein umfangreiches Programm rund um die große Wirkmacht des Wortes. Dieses wurde gemeinsam mit zahlreichen örtlichen Projektpartnern und der Unterstützung unter anderem aus Fördermitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie der Thüringer Staatskanzlei umgesetzt. Einer der Programmpunkte war die Eisenacher Pilgerbibel. Sie wurde erstmals vollumfänglich in dieser Form gezeigt. Einen Eindruck von der Eisenacher Pilgerbibel gewinnen Sie online hier.