LIEBLINGSSTÜCKE IM THÜRINGER MUSEUM EISENACH – TEIL 1

Schnitzplastik „Der trauernde Johannes“ in der Eisenacher Predigerkirche.

Im kommenden Jahr begeht das Thüringer Museum sein 125-jähriges Gründungsjubiläum. Es soll mit einer retrospektiven Ausstellung gefeiert werden. Im Vorfeld wollen wir zum Besuch der neu gestalteten Predigerkirche einladen.

Um die Neugierde auf das Museum zu wecken, werden in den folgenden Monaten die Mitarbeiter des Museums ihr jeweiliges Lieblingsobjekt vorstellen.

 

Den Anfang macht Dr. Reinhold Brunner (Fachdienstleiter Museen und Fachbereichsleiter Bürgerservice, Bildung, Jugend, Stadtentwicklung und Kultur):
„Gleich links in der Unterkirche steht eine Schnitzplastik, die mich in ihrer Einfachheit, ihrer Ausdruckskraft emotional immer aufs Neue berührt. Sie erinnert mich an das Werk Ernst Barlachs: Ich denke an seine Holzskulptur „Der Asket“.

Allerdings ist der trauernde Johannes in der Predigerkirche mehr als 700 Jahre älter als der Asket. Der Schöpfer des Johannes besaß schon vor 700 Jahren, im scheinbar so dunklen und dumpfen Mittelalter, die Fähigkeit, Trauer so ausdrucksstark in Holz zu bannen.

Und genau das beeindruckt mich.
Übrigens: Die Restauratoren meinen, er sei früher, ebenso wie viele andere Skulpturen der Ausstellung, einmal bunt bemalt gewesen. Mir gefällt er so, wie wir ihn jetzt sehen, besser.“