LIEBLINGSSTÜCKE IM THÜRINGER MUSEUM EISENACH – TEIL 2

Das Gemälde „Bewegte See/ Seestück“ von Friedrich Preller im Eisenacher Stadtschloss.

Heute stellt Restaurator Michael Kunze (Fachdienst Museen) sein Lieblings-Ausstellungsstück vor.

Vom allerersten Augenblick an zog ihn dieses kleine Kunstwerk in seinen Bann:

„Bewegte See“ von dem in Eisenach geborenen Maler Friedrich Preller dem Älteren. Immer wieder ist er fasziniert, wie der Maler es vermag, das Element des Wassers so ins Bild zu setzen. Es ist stets in Bewegung, keine Wiederholung – das „Modell“ sitzt niemals still. Und natürlich gab es keine Fotografie als Vorlage, die den einzelnen Moment hätte einfangen können, das vermochte Preller allein mit seinen Sinnen und seiner Fertigkeit.

 

23,5 mal 24,5 Zentimeter, Öl auf Leinwand - wie der Museologe es zunächst beschreibt. Zweidimensional, aber mit einer unglaublichen Tiefe und einer Plastizität, fast möchte man eintauchen, es berühren… jedoch das verbietet sich in einem Museum ja von selbst.  Und doch kann man die Bewegung spüren, den Wind rauschen und die Wellen unermüdlich an die Buhnen schlagen und die Möwen schreien hören - und fast ist das Salz der See auf der Zunge zu schmecken.

Immer wieder. Faszinierend.

 

Und für alle, ist das Werk in der Gemäldegalerie des Museums im Nordflügel des Stadtschlosses zu bestaunen.

 

Übrigens: Laut Katalogkarte heißt das Gemälde "Seestück". Restaurator Michael Kunze meinte immer, es hieße "Bewegte See". So lernt auch er als langjähriger Mitarbeiter Neues hinzu, wenn man sich an die "bewegte See" begibt, um ein "Seestück" zu sehen.