AGENDA 2030: DISKUSSION MIT SCHWEDENS BOTSCHAFTER PER THÖRESSON ZUR LOKALEN NACHHALTIGKEITSSTRATEGIE

Eine Gruppe von Frauen und Männern steht vor einem Fenster. Rechts und links vom Fenster hängen Wappen.

Mehrere Fachgebiete der Stadtverwaltung beteiligten sich an der Diskussion.

Drei Männer sitzen an einem Tisch und unterhalten sich miteinander. Auf dem Tisch stehen Kaffeekannen.

Der Hauptamtliche Beigeordnete Ingo Wachtmeister (von rechts) im Gespräch mit dem schwedischen Botschafter Per Thöresson und dem schwedischen Honorarkonsul Prof. Gerald Grusser

Der schwedische Botschafter Per Thöresson besucht derzeit die Wartburgstadt. Seinen Aufenthalt nutzte er unter anderem, um mit Schüler*innen der Klassenstufe 12 des Ernst-Abbe-Gymnasiums sowie mit Beschäftigten der Eisenacher Stadtverwaltung über Nachhaltigkeit ins Gespräch zu kommen. Der Hauptamtliche Beigeordnete Ingo Wachtmeister begrüßte den Botschafter im Rathaus. Der Fachdienst Stadtentwicklung, das Energie- und Klimaschutzmanagement der Stadtverwaltung, das Büro für Strategische Entwicklung und Nachhaltigkeit sowie die Stabsstelle Soziale Stadt führten mit dem Botschafter eine angeregte Diskussion dazu.

 

„Ich war dabei, als die Agenda 2030 von den Vereinten Nationen angenommen wurde. Ich finde die Umsetzung enorm wichtig“, sagte Per Thöresson, der von 2014 bis 2017 als Botschafter und stellvertretender Leiter der Ständigen Vertretung Schwedens bei den Vereinten Nationen in New York tätig war. Nachdrücklich erkundigte er sich nach den Schwierigkeiten der Umsetzung vor Ort. Am Beispiel von Bauprojekten wurde schnell deutlich, dass das Festlegen von Vergabekriterien zwar ein wesentliches Werkzeug für mehr Nachhaltigkeit sein kann. In der Realität aber zeigt sich, dass sich beispielsweise Drittfirmen diesen Vorgaben gern entziehen.

 

Nachhaltigkeitsstrategie im Oktober Thema im Stadtrat

„Ich glaube, die Möglichkeiten, nachhaltig zu handeln, sind wesentlich weiter gefasst, als wir sie aktuell nutzen“, sagte der Hauptamtliche Beigeordnete Ingo Wachtmeister. Diskrepanzen zwischen Anspruch und Wirklichkeit gebe es zum Beispiel bei Zielformulierungen von Land und Bund und den Richtlinien unterschiedlicher Förderprogramme von EU, Bund und Freistaat. Er freue sich aber über jedes Projekt, das das Anliegen der Nachhaltigkeit schon jetzt fördert – beispielsweise die Thüringer Mehrweg-Kampagne, an der sich die Stadt Eisenach beteiligt. „Nachhaltigkeit wird eines der Hauptthemen der nächsten Jahrzehnte sein“, sagte Wachtmeister abschließend.

 

Aktuell ist Eisenach Modellkommune in Phase 2 des Freistaat Thüringens und darf sich seit Juli 2022 „Global Nachhaltige Kommune“ (GNK) nennen. Die lokale Nachhaltigkeitsstrategie wird im Oktober dem Stadtrat zum Beschluss vorgelegt. Für die Erstellung wurden ein verwaltungsinternes, fachgebietsübergreifendes Kernteam und eine Steuerungsgruppe mit Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und zivilgesellschaftlichen Organisationen ins Leben gerufen. Insgesamt wurden fünf kommunale Themenfelder zur Bearbeitung ausgewählt. Für diese Themenfelder wurden wiederum fünf Leitlinien, 19 strategische und 57 operative Ziele formuliert und diese mit konkreten Projekten und Maßnahmen untersetzt. Weitere Informationen zum Projekt Global Nachhaltige Kommune Eisenach finden Sie hier.

 

 

Hintergrund Die Agenda 2030 ist ein Transformationsprogramm der Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen, das sich die weltweite Entwicklung ökologischer, wirtschaftlicher und sozialer Nachhaltigkeit zum Ziel gesetzt hat. Die Agenda 2030 wurde im Jahr 2015 verabschiedet und soll zukünftigen Generationen die Perspektive auf ein würdevolles Leben geben. Die Stadt Eisenach unterzeichnete im Juni 2018 eine Resolution des Deutschen Städtetags zur Agenda 2030.